27.04.2025 09:35

Ein Tagebuch

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05.07.2024
11:06 Uhr
[SIZE=2][b]Tag 325 Freitag[/b][/SIZE] [b]Craving und die neue Freiheit[/b] Bald kommt der August. Der Monat an dem ich letztes Jahr meinen Rauchstopp startete. 325 Tage sind vergangen und immer noch drängt etwas in mir wieder zu rauchen. Es sind die Momente der Ruhe, der Besinnung. Momente, die nur mir gehören. Momente, in denen mich niemand und nichts stören soll. Momente, in denen meine Gedanken tun was sie wollen. Keine Kontrolle, keine Rolle, keine Zwänge. Die Abwesenheit aller Zwänge. Das ging immer nur mit Zigarette. Das hatte mit Freiheit nun wieder gar nichts zu tun. Diese kleinen Auszeiten, kleine Fluchten, kleine Geistes Reisen. Und genau das sind die Momente in denen es mich am meisten triggert. Ich jammere nicht, es ist nur sonderbar wie fest das alles in meinem Kopf verankert ist. Naja, er kennt ja nichts anderes. Mein ganzes Leben lang war es so. Und nun? Die Befreiung von der Zigarette hat begonnen. Eine Revolution in meinem Leben. In jeder Revolution wird vieles radikal geändert um danach eine neue Normalität zu finden Also weg mit den alten Ritualen. Und jetzt sind ein paar 100 Tage ohne diese Rituale vergangen. Jetzt gilt es neue Rituale zu finden. Das sagt sich so einfach. In meiner Schöne Dinge Liste gibt es genug Anregungen. Womit anfangen? Wie anfangen? Freiheit kann unbequem sein, weil niemand da ist der mir erklärt wie ich damit umgehen kann. Wenn ich Google frage werde ich mit Millionen Antworten bombardiert. Ein paar Beispiele: Das Ungeheure, das einem Menschen eingeräumt ist, ist die Wahl, die Freiheit. Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten. Freiheit ist Hingabe – Hingabe an eine selbstgewählte Idee. Die Freiheit ist nicht die Willkür, beliebig zu handeln, sondern die Fähigkeit, vernünftig zu handeln. Freiheit ist ein Gut, dessen Dasein weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen. Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut. Die Sklaven von heute werden nicht mit Peitschen, sondern mit Terminkalendern angetrieben. Je freier man atmet, desto mehr lebt man. Super, alles super! Und was mache ich jetzt? Vielleicht da anfangen wo die größten Ängste liegen Das war immer schon ein gutes Konzept. Die Dinge in den Focus legen, die immer sehnsüchtig umkreist wurden. Ein Schlagzeug kaufen und loslegen?! Vielleicht genau das, oder etwas in dieser Richtung. Ich werde darüber nachdenken.
29.06.2024
10:30 Uhr
Lieber Klaus, über deinen Besuch und deine Glückwünsche habe ich mich sehr gefreut. Ich wünsche dir auch einen schönen Tag mit viel Sonne, Traudl :sun::sun::sun:
14.06.2024
15:24 Uhr
Lieber Klaus Ich habe mich sehr gefreut, dass du bei mir reingeschaut hast. Ich lese dich sehr gerne und bin immer gespannt, was du zu erzählen hast, was dir so durch den Kopf geht, was im späti, beim Bäcker oder im Kloster passiert - irgendwas ist ja immer los:riesengrinser: Ja, nun habe ich 500 Tage geschafft. Nie hätte ich mir das vorstellen können. Stück für Stück bin ich aber tatsächlich dort hingekommen :-? Echt jetzt? Unglaublich... Ich hatte aber auch viele helfende Menschen an meiner Seite. :gemeinschaft: Sehr hilfreich :lol: Bis bald und liebe Grüße Ulrike
14.06.2024
11:31 Uhr
Liebe Jutta, Du hast alles richtig gemacht. :D Für Pflaster, Kaugummi, Lutschtabletten etc. - die klassische NET also - gelten tatsächlich die 3 Monate. Da ist es so dass, man erst das Verhalten umstellt (Eliminierung der Rauchanlässe) und sich dann, wenn die neuen Rituale halbwegs gefestigt sind, vom Nikotin entzieht. Bei nikotinfreien Vapes, E-Zigs und Kräuterziggis ist es anders herum, erst kommt der Nikotinentzug und dann - schon nikotinfrei - die Verhaltensumstellung. Da nikotinfreie (!) Vapes, E-Zigs und Kräuterziggis selber auch eine gewisse Schadwirkung haben, sollte man nach 1 Monat da aussteigen, auch um diese "Ersatzprodukte" nicht zur neuen Gewohnheit werden zu lassen. Beide Wege haben ihre Berechtigung und für beide Wege braucht es einen starken Willen. Bei mir hat die NET nicht funktioniert, die Kräuterziggi-Methode dann schon. Ciao, Frank P.S.: Wir sollten aber nicht Klaus' Wohnzimmer für Diskussionen um den "richtigen Weg" missbrauchen. Zu den Kräuterziggis hatte ich schon mal einen eigenen Diskussionfaden aufgemacht.
14.06.2024
10:40 Uhr
[quote=671481]Allerdings sollte frau/man dann auch schnell von den "Ersatzprodukten" wieder runter - so nach einem Monat, wenn der physische und der erste Teil des psychichen Nikotinentzug durch sind und frau/man wieder genug Kraft hat, die "Rauchrituale" Schritt für Schritt abzuschaffen[/quote] Ich habe vier Monate lang Nikotinersatzprodukte (Kaugummi und Lutschtabletten) genommen und erst ab dem 5. Monat ausgeschlichen. Allerdings habe ich diese Produkte nach Bedarf genommen und der war wesentlich geringer, als was laut der Gebrauchsanweisung erlaubt gewesen wäre. Angefangen habe ich bei Stärke 4 mg und bin dann irgendwann auf 2 mg umgestiegen. Ich war eine starke Raucherin (30 Zigaretten pro Tag). Laut Studien dauert es 3 Monate, bis eine neue Gewohnheit etabliert ist. :drachezumdampfa
14.06.2024
10:12 Uhr
Egal ob Vabes oder sonst was - es darf jeder seine eigene Meinung haben, [b]auch ein Lotse [/b] Klaus ist u.a. einer der aktivsten Lotsen und damit eine Hilfestellung. Dazu hat er Charakter und sich für etwas entschuldigt, was keiner Entschuldigung bedarf.... Im Gegensatz zur Angreiferin, die sich auch nicht mehr meldet. Ich persönlich komme hier aus dem Kopf schütteln nicht mehr raus und werde meine Konsequenzen ziehen. Klaus, ich hoffe, du lässt dich nicht entmutigen. Ich finde deine Ehrlichkeit toll, vor allem als Mann. Im real live und im Internet treten vor allem Männer beim Rauchstopp gerne cool auf und irgendwann weg .. warum? Weil es nicht so einfach ist und wieder geraucht wird. Und Schwäche zu zugeben ist leider verpönt. Alles Gute weiterhin :like: auch als Lotse. Die Meckerer sind auch selten Bereit, sich für so eine Tätigkeit herzugeben. Ich allerdings auch nicht, auf solche unnötigen Angriffe verzichte ich im Netz und im real Life.
14.06.2024
09:55 Uhr
Servus, Klaus, ich bin Dir dankbar, dass Du auch nach Aufnahme Deiner Lotsentätigkeit dieses Tagebuch als Dein ganz persönliches Wohnzimmer offen lässt und weiterschreibt. @ Anettel: Ich selber bin der Meinung, dass nikotinfreie Vapes, wie nikotinfreie E-Zigs durchaus beim Nikotinausstieg helfen können, wenn der Wille hinreiched stark beim Anwender da ist. Da ist nix mit 2. Klasse. Erlaubt ist alles, was hilft. Ich selber hatte mit Kräuterzigaretten Erfolg, was auch nicht den offiziellen "Empfehlungen" entspricht. Allerdings sollte frau/man dann auch schnell von den "Ersatzprodukten" wieder runter - so nach einem Monat, wenn der physische und der erste Teil des psychichen Nikotinentzug durch sind und frau/man wieder genug Kraft hat, die "Rauchrituale" Schritt für Schritt abzuschaffen. Was bei den Vapes tatsächlich kritisch gesehen werden kann (und was wohl auch die Absicht von Klaus war), ist die Ressourcenverschwendung bei der Herstellung der Vapes als Einwegartikel (u.a. für die Batterien). Das kann und soll durchaus zurecht kritisiert werden. Vielleicht fällt der Industrie da irgendwann mal was bessseres - rohstoffschonenderes ein. Ciao, Frank
13.06.2024
23:10 Uhr
... ein Tagebuch erzählt etwas über den Menschen, der es schreibt. Da stehen lauter Ich-Aussagen und nicht "Du bist doof, weil..." In diesen Aussagen können wir uns wiederfinden oder uns an ihnen stoßen. Beides ist möglich und beides regt an. Ich freue mich sehr über den Mut geteilter Tagebücher und über jede andere Form über die eigene Sucht zu sprechen auch. Herzliche Abendgrüße in die Runde Johanna
13.06.2024
21:03 Uhr
Hallo zusammen, ich seh das ganze hier wie eine Selbsthilfecommunity an. In der Selbsthilfe ist es so, dass Dinge gesagt werden dürfen aus der persönlichen Sicht und Erfahrung, die würde ein „Professioneller“ vielleicht eher nicht sagen. Das ist m.E. der Bonus der Selbsthilfe. Offenbar aber auch die Schwierigkeit weil es anders zur Sache geht und eben dieses Persönliche geben und nehmen mehr triggert- als wenn der Therapeut ein gläserner Spiegel völlig ohne eigenes ist. Aber selbst im Ehrenamt ist das alles hier immer noch Selbsthilfe oder nicht? Ich finde es gut dass hier Sichtweisen und Ecken und Kanten zu sehen und zu lesen sind, die müssen nicht jedem gefallen. Und ich finde es auch ok sich darüber zu ärgern. Nun – das gehört zum Leben, hin und wieder angepiept zu sein. Ist doch eine Übung, zu wissen, dass einige meine Angewohnheiten soundso finden. Die Kunst ist dann, dass es nicht persönlich (genommen) wird, Ich kann eine Person achten und ehren und doch ihr Verhalten kritisieren. ich muss nicht jede Interpretation teilen. Nicht jedem Gedanken zustimmen. Und ich muss mir nicht jede Meinung „reinziehen“ nicht jedes Erleben auf mich beziehen. Abgrenzung ist hier das Zauberwort. Ich bin ein Fan davon, dass in bestimmten Rahmen alles ausgesprochen werden darf. Gerade wenn es konflikthaft ist. Vielleicht kann man manches ja auch eher in Form von Privatnachrichten klären. Dennoch finde ich, wir alle müssen die Gedanken und Meinungen der anderen aushalten. Die müssen uns nicht gefallen. Aber mein Empfinden und Erleben ist eben meines und Deines ist Deines. Am Ende des Tages geht jeder in seinen Schuhen- seinen Weg. Wäre aber unendlich schade wenn wir aus Angst vor den Konsequenzen uns ständig den Mund verbieten…. Es wäre vor allem dem Sinn eines Tagesbuches zuwider. Gerade bei Rauchstopp geht es mir ja ganz sehr darum dass ich meine Gedanken zulassen und aussprechen und teilen darf. Alles andere wäre für mich Prinzip Rückfall: „Mund halten. Kippe an.“ Bitte- ich wünsche mir so sehr dass wir die Offenheit hier behalten dürfen.
13.06.2024
19:41 Uhr
:bang: sagt mal, was ist das hier? Klaus ist ein Mensch aus Fleisch und Blut wie wir alle. Und er hat, wie alle Lotsen, mit dem Rauchen aufgehört. Was spricht gegen das Tagebuch und seine Meinung und Gedanken? :drachezumdampfa Unmöglich, sorry.
13.06.2024
18:31 Uhr
Hallo Klaus, Ich war ja schon im Forum unterwegs bevor du Lotse wurdest und dein Nickname Klauser1313 war. Mit der Übernahme von deinem Ehrenamt im Forum änderte sich für alle deine Beiträge der Name in deinen Lotsennamen. Das fand ich sofort schwierig, da dein Tagebuch sehr persönlich ist und du uns alle an deinem Prozess ( in allen Stufen) hast teilnehmen lassen. Viele Sachen hättest du als Lotse nicht geschrieben, da bin ich mir sicher. Aber alle die jetzt hier neu sind lesen diese Texte als Lotse- Klaus….schwierig…. Trotzdem finde ich es toll und sehr mutig von dir, es nicht gelöscht zu haben. Mir hat es oft schon sehr geholfen darin zu lesen. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit es in deinen alten Namen zu ändern?!!? Liebe Grüße Svenja
13.06.2024
18:29 Uhr
Hallo zusammen, Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmmal betonen, dass dieser Bereich von Klaus bewusst sein Bereich geblieben ist und bleiben sollte, in dem er neben der offiziellen Tätigkeit auch privat äußern können darf! Das ist schon schwierig genug (in ähnlichen Situationen habe ich da auch schon Erfahrungen gesammelt), sich da bisweilen verbiegen zu müssen. Zudem denke ich, und da werde ich nicht alleine sein, dass Klaus seeehr, seeehr weit davon entfernt ist, hier irgendwen im Forum nicht ernst zu nehmen, zweitklassig oder gar abschätzig behandeln zu wollen. Klaus Beträge waren für mich seinerzeit die Motivation und der Antrieb diesem Forum auch in aktiver Weise beizutreten. Ich empfehle (wenn ich darf) den Thread nicht nur punktuell zu sehen/lesen, dann wird eine Menge klarer... Ich hoffe, dass wir alle weiterhin (auf welchem Wege und mit welchen Hilfsmitteln auch immer) rauchfrei bleiben und ein gesünderes und genussvolleres Leben mit jeglicher Hilfe aus diesem Forum weiterführen werden. LG und bleibt rauchfrei! :sweatpea: Steini
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