27.04.2025 09:35

Ein Tagebuch

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814Beiträge
11.01.2024
23:30 Uhr
Hallo lieber Klaus. Ich muss nicht bis 00. Uhr warten.. du bist 150 Tage rauchfrei…Herzlichen Glückwunsch!!!! :fireworks::medallion: PS du bist doch die Nachteule :wink:
11.01.2024
19:27 Uhr
Lieber Klaus, auch wenn ich mich wiederhole, dein Tagebuch und deine anderen Beiträge zu lesen ist für mich immer ein Vergnügen. Du schaffst es soviele Aspekte des Rauchens zu beleuchten, zu beschreiben und zu hinterfragen. Es gibt ja auch Menschen die hören auf zu rauchen und dann ist das Thema erledigt. Viele andere, ich auch, müssen sich scheinbar das NICHT RAUCHEN hart erkämpfen. Herzliche Grüße aus NRW Speedy :taenzerin:
11.01.2024
19:19 Uhr
@Jutta: Danke, jetzt verstehe ich die genauen Abläufe!
11.01.2024
19:03 Uhr
@Micha Ich habe vor dem Rauchstopp morgens geraucht und Kaffee getrunken, aber nicht gefrühstückt. Auf die Qualität des Kaffees habe ich auch vorher Wert gelegt und auch die Zubereitung. Als ich aufhörte zu rauchen, habe ich erst gefrühstückt. Dann habe ich Kaffee getrunken, aber in einem anderen Sessel und aus einer anderen Tasse. Dies wird empfohlen, um die Verknüpfung zu lösen. Der wesentliche Unterschied ist, dass ich jetzt frühstücke. Vorher hat die Zigarette den Hunger gedämpft. Liebe Grüße Jutta
11.01.2024
17:12 Uhr
@Jutta: Kurze Frage zu deinem Kaffee-Ritual: Hast du vorher auch schon den Kaffee gemahlen, besonders gute Bohnen genommen etc.? Oder ist das etwas neues, so wie den Kaffee erst nach dem Frühstück zu trinken. Erläutere doch bitte mal kurz was du Neu und was du früher schon so gemacht hast beim Kaffeetrinken ... oder hab ich es nur nicht kapiert? Liebe Grüße Micha
11.01.2024
16:28 Uhr
Hallo Klaus, ich trinke immer noch gerne Kaffee, wenn auch weniger Kaffee als vorher. Das hat mich erstaunt, denn ich dachte, vielleicht trinke ich nach dem Rauchstopp eher mehr Kaffee ("Suchtverlagerung"). Den Morgenkaffee trinke ich jetzt erst nach 9:00 Uhr und nach dem Frühstück. Ich habe immer noch das Gefühl, dass Kaffee bei mir auch antidepressiv wirkt. Er weckt morgens definitiv meine Lebensgeister. Ich mag außerdem das Ritual und den Geruch: Kaffeebohnen manuell mahlen und im Handfilter aufbrühen. Ich leiste mir auch besonders gute Kaffeebohnen. Im Büro trinke ich keinen Kaffee, erst wieder Nachmittags, dann ohne Koffein. Dass er auch gesundheitliche Vorteile haben soll, ist ein Extra-Bonus, aber ich würde ihn auch trinken, wenn er die nicht hätte. LG Jutta :kaffeedonout:
11.01.2024
13:20 Uhr
Hi Rubinrot Danke für deinen Besuch. Das mit dem Kaffee habe ich auch versucht. Dabei fiel mir auf, das mir der Kaffee nicht mehr schmeckt. Nicht sofort. Aber als Geruch und Geschmack sich langsam wieder entwickelten schmeckte mir Kaffee nicht mehr. Bier auch nicht mehr. Dafür bin in letzter Zeit total verrückt nach Pistazien Croissants.:D
11.01.2024
12:52 Uhr
Zitat Klauser [i]Rauchen nach dem Kaffee, ja Mist. Ich bin auf Tee umgestiegen. Klappt super. [/i] Auch ich habe zuerst den Kaffee gemieden, dann aber ein Vortrag auf Youtube gesehen, wo gesagt wird, dass sich die Synapsen neu verknüpfen müssen. Deshalb Kaffee trinken [b]ohne[/b] Zigarette, damit das Hirn lernt.... Kaffee geht auch ohne Nikotin. Ich habs ausprobiert und bei mir hat es geklappt.... Wird aber sicherlich bei jedem anders sein..... wollte es nur mal sagen...vllt. möchte es noch jemand ausprobieren. Ansonsten ist es wirklich immens, [b]W I E V I E L E[/b] Situationen mit der Zigarette verknüpft sind und wie Du (Klaus) sagst....[b] A L L E[/b] Situationen müssen neue erlernt werden ...... Eine Heidenarbeit......
11.01.2024
11:54 Uhr
Hallo Klaus, du bist momentan so aktiv ... komme kaum mehr hinterher, denn über die Sache mit der Scham etc. muss ich noch weiter nachdenken. Deinen neuen Beitrag kann ich jedoch schon mal kommentieren: 100 Punkte!:gefsmilie: Liebe Grüße Die Micha
11.01.2024
00:31 Uhr
[SIZE=2][b]Tag 149 Donnerstag[/b][/SIZE] [b]Um mit dem Rauchen aufzuhören genügt es nicht mit dem Rauchen aufzuhören[/b] Jede Situation mit der Zigarette muss neu erlernt werden. Ein früher Versuch das Rauchen los zu werden, endete so: Ich wollte das Rauchen stoppen, aber weiter kiffen. Nach ein paar Wochen, hatte ich soviel gekifft, wie ich vorher geraucht hatte. Das ist ungefähr so, als ob sich ein Alkoholiker, der immer Wein getrunken hat, jetzt mit Wodka entziehen will. Klappt vermutlich nicht. Hat bei mir auch nicht geklappt. Dieser Rauchstopp war ein Schuss in den Ofen. Was klappt besser? Umerziehung! Brain Wash, das geht! Ein paar Beispiele: Nach dem Essen rauchen. Naja meistens muss das ja heutzutage draußen passieren. Wie wärs, wenn wir zum Beispiel eine Atemübung auf dem Balkon machen? Das wird am Anfang sehr gut gegen das Craving wirken. I rgendwann wird es uns entweder blöde vorkommen und wir lassen es sein. Oder wir kreieren einen neuen Trend. Das wäre lustig! Rauchen nach dem Sex. Da ist es blöde, danach Yoga auf dem Balkon zu machen. Leute, dann bitte kuscheln, sich nette Sachen erzählen, nochmal Sex machen, oder einfach nur gemeinsam träumen. Sicher fällt euch da was Schönes ein. Rauchen im Auto ist sowieso eine blöde Sache. Ich kann nur dringend empfehlen ein paar Hundert Euro zu investieren und eine Intensiv Innen Reinigung in Auftrag zu geben. Danach wollt ihr nie wieder im Auto rauchen. Rauchen nach dem Kaffee, ja Mist. Ich bin auf Tee umgestiegen. Klappt super. Rauchen beim Nachdenken. Ja Top. Zuerst über das Rauchen nachdenken und dann weiter denken. All das muss geübt und getestet werden. Je mehr Situationen wir austauschen desto besser. Eieieieiei ist das schon wieder spät geworden Grüße aus Berlin Klaus
10.01.2024
17:02 Uhr
lieber Klaus Klauser , ich habe über " Schuld" nachgedacht bzw meine Diagnose Arterienstenose , die ich zu Weihnachten in die Krippe gelegt bekam, wirken lassen. Es ist vielleicht eben der Preis für die Jahrzehnte Qualmerei, mit dem moralischem Begriff Schuld tue ich mich schwer. Zumal heute ständig mit Moral um sich geworfen wird und jeder meint, die einzig richtige und wahre zu haben. Ja, ich denke und kapiere jetzt, dass es falsch war mit der Giftzuführerei , und wenn ich jetzt nach abgeschlossem Prozess des endgültigen Begreifens wieder anfange, dann wäre ich selbst schuld, wenn sich die Gefäße verschlimmern. Vielleicht ein bisschen mildernde Umstände wegen Suchtkrankheit , mit der ich aber nur mir schaden würde . Okay, gesellschaftliche Kosten...da muss ich aber ehrlich sagen, dass es für mich größere und ungerechtere Geldausgaben aus Steuern gibt, und dann zahle ich seit ich arbeite Beiträge für den Krankheitsfall. Und dann verdient unser Staat noch am Gift. Zu Schuld fiel mir noch ein, dass vor 30 Jahren, als gefühlt noch alle rauchten, ich einmal bei Freunden eingeladen war ,meine Kleine war mit, und paar Leute haben im Wohnzimmer gequalmt, weil das so üblich war damals. Ich zu dieser Zeit nicht, aber mir fiel es erst auf, als meine Kleine anfing zu husten. Ich weiß noch wie entsetzt ich war über meine Unachtsamkeit. Dem habe ich sie dann nie mehr ausgesetzt. Wenn doch, würde ich von Schuld sprechen, die dann sicherlich Scham nach sich ziehen würde. Viel geschrieben, aber noch lange nicht fertig mit dem Bedenken . Gruß aus Konstanz
10.01.2024
16:56 Uhr
[b]Tag 148 Mittwoch[/b] Heute sowas wie Tagesgedanken [b]Sucht, Scham und Gesellschaft[/b] Gründe für ein schlechtes Gewissen gibt es genug. Wenn wir süchtig sind, werden wir krank und die Gesellschaft muss für die Kosten unserer Gesundung aufkommen. Das führt oft zur Stigmatisierung der Süchtigen. Die liegen uns nur auf der Tasche. Die lügen und klauen nur. Die werden eh wieder rückfällig. Die Suchtkranken werden als asozial betrachtet. In der Weimarer Republik wurde Wohlfahrtspflege betrieben. Es gab Versuche diese Erkrankungen zu heilen und die Betroffenen zu resozialisieren. Die Nationalsozialisten sahen das völlig anders. Sucht war immer auf defektes Erbgut zurückzuführen, damit nicht heilbar und auch schädlich für eine gesunde Gesellschaft. Asoziale und damit auch Suchtkranke wurden aussortiert und getötet. Hier ein Zitat aus einem wiss. Text für den Bundestag „Asoziale“ im Nationalsozialismus [externer Link vom rauchfrei-Team entfernt] Die Liste, derer die damals als asozial betrachtet wurden ist interessant: [i]- Wohnungslose, - Bettler, - Landstreicher („Wanderer“) bzw. „Zigeuner“, - Prostituierte, - Alkoholiker („Trunksüchtige“), - Suchtkranke, - Personen mit ansteckenden Krankheiten, insbesondere Geschlechtskrankheiten, „die sich den Maßnahmen der Gesundheitsbehörden entziehen“, - „Arbeitsscheue“ bzw. „Arbeitsverweigerer“, „die sich der Pflicht zur Arbeit entziehen und die Sorge für ihren Unterhalt der Allgemeinheit überlassen“, - Gelegenheitsarbeiter; - Fürsorgeempfänger (Empfänger von Sozialleistungen), - Zuhälter - Sinti und Roma, - Juden, - politisch Verfolgte, - Homosexuelle, - säumige Unterhaltspflichtige (und deren Familienangehörige), - Arbeiter in der Kriegswirtschaft, denen ungenügende Arbeitsleistung und häufige Fehlzeiten am Arbeitsplatz vorgeworfen wurde, - Personen, die „fortgesetzt mit Strafgesetzen, der Polizei oder den Behörden in Konflikt geraten“ sind, - in prekären wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen lebende und / oder auf Unterstützungsleistungen angewiesene Großfamilien, die „eine Belastung für die Volksgemeinschaft“ darstellen - Personen, die „besonders unwirtschaftlich und hemmungslos sind und mangels Verantwortungsbewusstseins weder einen geordneten Haushalt zu führen noch Kinder zu brauchbaren Volksgenossen zu erziehen vermögen“, - Personen und Familien ohne „geordnete“ Haushaltsführung, - Personen, die „durch einen unsittlichen Lebenswandel“ auffallen, z.B. sexuell unangepasst lebende junge Frauen, - alleinstehende Frauen mit unehelichen Kindern. [/i] Spannend oder? In unserem jetzigen System haben sich zum Glück einige Dinge geändert. Vor allem töten wir niemanden mehr. Verachten und stigmatisieren tun wir aber immer noch. Es hat sich nicht alles geändert. Auch heute finden sich viele darunter, die immer noch stigmatisiert werden. Auch die Süchtigen. In Berlin zum Beispiel ist das Geschrei immer dann laut, wenn auf den Straßen und Plätzen Junkies und Alkoholiker auftauchen. *Die müssen da weg* heißt es dann unisono. Aber nicht nur Suchtkranke, auch Sinti und Roma und noch viele andere aus dieser Liste können da viel berichten. Wir sind Suchtkranke und hatten uns dem Tabak und dem Nikotin hingegeben. Wir sind süchtig geworden. Auch da heißt es oft, wenn dann einer von uns an Lungenkrebs oder COPD erkrankt. Tja, das hat er / sie doch gewusst. Das weiß doch jeder / jede. Jetzt wochenlange Therapie, Ärzte , Reha .... was das alles kostet. Und hilft ja doch nix. Das gleiche bei Alkohol. Und oft ist das sogar verständlich. Wenn mir einer vor 30 Jahren erzählt hätte ich solle aufhören zu rauchen. Naja, ich hätte gesagt .... Das ist mein Leben und dich geht das nichts an! Wenn ich dann doch Krebs bekäme, würde ich das vermutlich anders sehen. Also schämen wir uns zu Recht? Ja und Nein. Ja, weil es stimmt. Wir sind für die Gesellschaft ein teurer Spaß. Wegen uns sind vielleicht die Klos in den Schulen kaputt. Oder die Bundeswehr hat zu wenig Panzer. Nein, weil Sucht eine Krankheit ist. Eine Krankheit wie jede andere. Wenn jemand Krebs wegen des Feinstaubs bekommt, dann wir der auch behandelt. Der muss sich ja auch nicht schämen, weil er selber ein Auto hat. Mein Fazit für heute: Wenn ihr suchtkrank seid, dann raucht und sauft mit Überzeugung. Wenn ihr es nicht mehr sein wollt, hört auf damit und nehmt die Hilfe in Anspruch, die uns allen geboten wird.
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