Chat am Dienstag

Liebe Community,

am Dienstag findet der Chat wieder wie gewohnt zwischen 20:00 und 22:00 Uhr statt.
Das Beratungsteam des BIÖG steht Ihnen dabei als Ansprechpartner für Ihre Fragen zur Verfügung.

Um am Chat teilzunehmen, müssen Sie eingeloggt sein oder ein Benutzerkonto erstellen, falls Sie noch keines haben.

27.04.2025 09:35

Ein Tagebuch

835
835Beiträge
28.01.2024
07:21 Uhr
Guten Morgen Zusammen, guten Morgen Klaus, Wenn ich glauben würde, das wäre nur Prosa, würde ich schreiben "Schöne, weise Geschichte!" Doch ich zitiere für mich passender Francis Picabia: "Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können!" Zum Glück! Liebe Grüße Micha
28.01.2024
00:42 Uhr
[SIZE=2][b]Tag 166 Sonntag[/b][/SIZE] [b]Der Rückfall I[/b] Es waren ungefähr 3,5 Jahre. Keine Zigarette, kein Joint und überhaupt kein Tabak. Ein paar Kilo mehr, aber auch das war schon wieder auf dem Rückzug. Mir ging es gut. Zuvor: Meine Stamm Marken waren amerikanische Zigaretten ohne Filter. Deutsche durften es auch sein. Die Packung war rot, oder hatte ein höckeriges Tier aufgedruckt. Ich hatte mit Pfeife und Zigarren experimentiert. Das war toll, hatte aber eine gewisse Atemnot zur Folge. Also blieb ich bei der Zigarette. Ah, Joints gabs auch. Gut, irgendwann dachte ich ist gut jetzt. Ich wollte nicht mehr rauchen. Also hörte ich auf. Viele meiner Kollegen rauchten wie verrückt, aber nicht alle. An die hielt ich mich. Ich fing an mit Marzipanbrot meine Sucht zu bekämpfen. Ich nahm tüchtig zu, aber es war mir egal. Schon nach wenigen Wochen wurde mir schlecht, wénn ich nur daran dachte in sowas reinzubeißen. Ich buchte für eine Woche ein Hotel in Amsterdam und packte einen dicken Klumpen Haschisch ein. Was ich da machte, war Eulen nach Athen tragen. Aber ich hatte mir etwas dabei gedacht. Gerade angekommen, besuchte ich einen ganz bestimmten Ort. Die Leidsegracht. Wie viele Nächte hatte ich dort verbracht. Wie viele Konzerte erlebt und wie viele Menschen kennengelernt. Und vor Allem, wie viel wurde da gekifft. Dort zog es mich wieder hin. Es war noch ein bisschen so, wie ich es kannte. Es gibt da eine Brücke, von der warf ich mein ganzes Kifferzeug in die Gracht. Es war wie eine Beerdigung. Eine Zeremonie, ein Abschied. WoW ..... das wars. Weg mit dem Scheiß. Kein Tabak, kein Dope. Es war eine große Erleichterung. Ich ging spazieren, suchte mir ein gutes Restaurant aus und genoss den Abend. Wieder zu Hause ging das Leben weiter. Ich wechselte den Job und landete in einer Kiffer und Kokser Hölle. Das wars dann. Nach besagten 3,5 Jahren gings es wieder los. Kiffen und Rauchen. Und zwar diesmal so richtig. Hausdealer, 30 Kippen am Tag und noch gesoffen dazu. WoW, das hat richtig geknallt. Ich kann mich an eine Nacht erinnern, es war Sommer. Ich war zu Hause und in der Glotze lief irgendein bekloppter Western. Ich war gut bekifft und sah wie die harten Jungs in der Bar dauernd Whisky soffen. Ha, das kann ich auch, dachte ich, holte eine Flasche und prostete den Cowboys in der Bar zu. Irgendwann war der Film zu Ende und meine Flasche leer. Ich legte eine Schallplatte auf. Es waren Gedichte. Romantische Gedichte. Es war Sommer, 4 Uhr morgens die Fenster waren offen und ich dreht meine Anlage auf. Plötzlich hörte ich Stimmen vor meinem Fenster. Eine kleine Gemeinde Nachtschwärmer stand vor meinem Fenster und lauschte. Am Ende applaudierten und johlten die da unten und ich fiel ins Koma. Dieses Leben hatte Folgen. Kiffen wurde mein Ding. Es wurde immer mehr und noch mehr. Koks interessierte mich zum Glück nicht. Das hatte Folgen. Mir gings oft so richtig Scheiße. Handfeste Depressionen gabs zum Dessert. Eines Abends sass ich in meiner Stammkneipe und trank ein Bier. Neben mir saß eine Gruppe Kiffer, die andächtig einen Joint nach dem anderen rauchten. Plötzlich Unruh am Tisch. Wo ist das Dope? Nervöse Blicke. Es war doch eben noch hier gelegen? Die Blicke kreisten, auch unter dem Tisch. Aha! Der arme Hund wurde hervor gezerrt. Alle waren sich einig.....der war es! Was tun? Das Dope war in dem Hund....er hatte es gefressen! Es wurde hin und her diskutiert. Bis dann einer dem Hund ein Stück Holz in den Mund (das Maul) schob. Der Hund reagierte so, wie wir das auch gemacht hätten. Alles was er am Tag gegessen hatte ergoß sich auf den Boden. Darin wurde dann eifrig das Haschisch gesucht. Ohne Erfolg. Eine halbe Stunde später war die Gruppe hoffnungslos zerstriteen. Mir war klar, ich muss damit aufhören, So wollte ich nicht enden. Ich suchte und fand eine Therapie. Nebenbei bekam ich Ärger in meinem Job. Also ich hätte ihn behalten können, aber ich wollte nicht mehr. Ich hörte auf mit dieser schwachsinnigen Kifferei und erholte mich langsam. Eine Zeitlang nannte man sowas Burn Out. Die Adelung der Fleissigen. Wer sowas nicht hatte, der gibt nicht alles. Der ist nicht loyal. Wer in Berlin keine Allergie, keinen Burnout und oder keine Sonstwas Unverträglichkeit hatte war einfach nicht wichtig. Ein genialer Eiskonditor in meiner Strasse machte pleite, weil er auf glutenfreien Kuchen setzte. Er war dafür in der Presse und wurde im Lokal TV gelobt. Ein Verein der Allergiker traf sich einmal im Monat in seinem Cafe. Aber sonst wollte niemand das Zeugs essen. Zigaretten blieben und der Alkohol blieb ein erträglicher Begleiter. Ab und zu ein Bier, oder zwei. Das wars. Ich suchte mir andere Beschäftigungen, lernte viele neue Dinge und fing an damit wieder Geld zu verdienen. Meine Tabak - Nikotin Sucht bestand dann bis vor ein paar Jahren. So etwa ein Paket Zigaretten am Tag. Die Steigerung auf 2 Pakete (ca 40 Zigaretten am Tag) kam mit Covid und dem damit verbundenen Home Office. Das war natürlich verführerisch. Arbeiten und am Platz rauchen. Es wurde immer mehr und immer schlimmer. Ich dachte über das Aufhören nach. Aber ich sagte mir.... wenn ich aufhöre habe ich wochenlang schlechte Laune. Und das geht nicht. Das kann ich mir nicht erlauben. Ich arbeite doch mit Menschen. Die kann ich doch nicht anranzen oder anschreien. Das geht mal gar nicht. Aufhören....neee....vergiss es! Jetzt denke ich oft, ich war wie die Katholiken. Die haben immer gesagt, das die Erde im Zentrum ist. Alle, die es besser wussten wurden verbannt oder verbrannt. Die Wahrheit ist den Menschen immer unerträglich und fremd. Wir glauben immer das was wir kennen und gelernt haben. Auch wenn es falsch ist. Sogar wenn wir es wissen. Das ist nun wirklich verrückt. Wir wissen etwas sicher und glauben es trotzdem nicht. Es hat sich bis heute nichts geändert.
22.01.2024
20:58 Uhr
Hallo Klaus, herzlichen Glückwunsch zu 160 Tagen! Deine Erzählungen der Pistazien-Croissants lassen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, Gottseidank habe ich diese bei uns noch nicht entdeckt! Ein Wagen mit frisch frittiertem Schmalzgebäck ist mir heute ins Auge gefallen, etwas was uns Norddeutschen wirklich zu jeder Tageszeit schmeckt. Schönen Abend :fireworks:
21.01.2024
12:37 Uhr
Lieber Klaus, am 03.12. schrieb ich in mein Tagebuch: [i]"Ich stelle mir vor, ich wäre tablettenabhängig oder alkohol- oder kokainabhängig und würde beschließen, von dieser Sucht loszukommen. Ich würde krankgeschrieben werden, vermutlich würde ich in eine Klinik können, hätte dort entsprechende Therapien plus Angebote zur Ablenkung. Die Außenwelt würde größtenteils meinen Mut bewundern, versuchen mich zu motivieren und würde gnädig mit mir umgehen, wenn sie meine Launen zu spüren bekommt. Ein Rückfall wäre Indiz dafür, wie schwer ich es doch habe mit meiner Sucht und wie schrecklich diese Erkrankung ist. Ich bin nicht tablettenabhängig, auch nicht alkohol- kokain- oder sonstwas abhängig. Ich bin einfach "nur" nikotinabhängig. Wie reagiert die Gesellschaft darauf? Die meisten Menschen reagieren gar nicht. Rauchen ist ja nur eine blöde Angewohnheit, die man lassen kann, wenn man sich ein bisschen zusammenreißt. Und wer es nicht schafft, der ist halt undiszipliniert oder schlicht und ergreifend ein bisschen doof, weil er nicht erkennt, dass er sich schädigt. "[/i] Es sind jetzt 7 Wochen vergangen, seit ich diese Gedanken geäußert habe und sie haben noch immer Bestand. Menschen, die noch nie geraucht haben, grinsen blöd, wenn man sich mal über den Suchtdruck, den man gerade hat, äußert. So nach dem Motto: Mal gespannt, wie lange die Alte sich noch zusammenreißen kann. Unsere Sucht ist halt nicht sichtbar. Raucher liegen nicht irgendwo eingenässt und seltsames Zeugs brabbelnd in einer Ecke rum. Sie sind nicht obdachlos durch ihre Sucht, sie prostituieren sich nicht zur Beschaffung, sie sind keine angenommene Gefahr für den durch die Stadt schlendernden Wohlstandsbürger. Sie riechen halt bissjen eklig aus dem Mund, wenn man ihnen zu nahekommt. Aber ansonsten belästigen sie den Rest der Gesellschaft nicht großartig, zumal man sie ja auch dem Blickfeld verbannt hat. Und außerdem sind sie ja auch noch selber schuld, dass sie in dieser Lage sind. All das führt dazu, dass wir als Menschen mit einer selbstverschuldeten, blöden Angewohnheit wahrgenommen werden und nicht als Menschen mit einer Suchterkrankung. Ist doch ähnlich wie bei Kaufsucht. Interessiert auch keinen, weil Kaufsüchtige nur sich selber schaden und nicht als personifiziertes schlechtes Gewissen unserer Gesellschaft wahrnehmbar sind. Ich wünsche dir einen Tag, an dem du wenigstens stur bleiben kannst. Manchmal ist das das einzige Ziel, dass man sich für bestimmte Tage setzen sollte. Liebe Grüße in die Hauptstadt.
21.01.2024
08:28 Uhr
Guten Morgen Zusammen, was soll ich sagen? Schön, dass noch jemand anderer hier die Sache mit dem Rauchen so klar benennt und beginnt zu verstehen, wo das eigentliche Problem liegt. [b]Rauchen? Nix besser als Alkohol, Kokain oder sonst was![/b] Im Vergleich zu anderen Drogenabhängigen jedoch folgende Vorteile: [i]Hinweis: ich bin kein Systemkritiker[/i] - zerstört keine "sozialen Leben", d.h. Arbeitsfähigkeit etc. bis ins Rentenalter i.a. gut möglich, der Raucher stinkt "nur" - Sozialverträgliches Frühableben, d.h. weniger Rentenzahlung durch frühes Ableben - Sorgt in dieser Zeit für jede Menge Steuereinnahmen (direkt beim Raucher und den Konzernen) - gesellschaftlich (und durch Raucher) total missverstanden (schlechte Angewohnheit), deshalb ein Feld für Autoren mistiger Ratgeber (hierüber wurde hier ja bereits geschrieben und Jutta hat selbige entsorgt). [i]@Jutta: hast du die Ratgeber einfach in die Altpapiertonne geworfen oder rituell verbrannt? Ich persönlich würde letzteres bevorzugen - einfach wegen dem Spaß wie die Urbevölkerung Nordamerikas um ein Lagerfeuer rumzutanzen. Und übrigens von Herzen viel Freude an den Fantasiereisen. Die kannst du jetzt ohne Risiko hören, da du sie nicht mehr mit dem Versprechen des Rauchstopps verbindest.[/i] Die Nikotinsucht WIRKLICH verstehen - das ist der Punkt. Ich geh jetzt mal in mein Wohnzimmer und schreibe etwas über sogenannte "Erlaubnisgebende Gedanken". Deshalb meine Bitte an, mein Wunsch für euch alle: Lernt - versteht diese Sucht - das ist der Schlüssel! Und der erste ist sogenannte Krankheitseinsicht: Ich habe eine chronische Suchterkrankung Das ist nix schlimmes Wie bei jeder chronischen (Keine Heilung möglich) Krankheit kann man mit ihr Leben. Deshalb "packt an", bleibt stur bzw. "Stay Sisu" Micha
21.01.2024
06:44 Uhr
[quote=657025]In der Tabakentwöhnung sind die Rückfallraten besonders hoch. Nur 3 bis 7% der Raucherinnen und Raucher mit eigenständig durchgeführten Rauchstoppversuchen sind über den Zeitraum eines halben Jahres erfolgreich In der Versorgungspraxis werden bei professionellen Tabakentwöhnungsbehandlungen 12-Monats-Abstinenzraten von 25 – 40% berichtet. Die Rückfälle treten häufig erst 2 – 3 Monate nach dem Rauchstopp bzw. dem Ende der Entwöhnungsintervention auf, d. h. meist erst nach Abklingen der körperlichen Entzugssymptomatik (Covey et al. 2007; Stapleton et al. 1995; Schneider et al 1996). [/quote] Als ich kürzlich einen Bücherschrank ausmistete, fiel mir ein Buch aus dem Jahr 2011 in die Hände: "mühelos rauchfrei - Das Praxisbuch". Oha, ich hatte mich also 2011 mit dem Thema Rauchstopp beschäftigt, das wusste ich gar nicht mehr. Ich blätterte das Buch durch. Ein Tipp fiel mir auf: es wird empfohlen, sich ein Duftfläschchen mit einem speziellen Orangen-Zitronen-Zimt-Duft in der Apotheke mischen zu lassen. An diesem Fläschchen solle man bei den Übungen immer wieder riechen. Und tatsächlich besitze ich so ein Fläschchen. Aber mit dem Rauchen habe ich damals nicht aufgehört. Das Buch enthält auch eine CD mit Fantasiereisen zu den Themen "Entschlossenheit, Geborgenheit, Wert und Freiheit", insgesamt 70 Minuten. Nein, die habe ich damals nicht gehört, aber das kann ich jetzt vielleicht nachholen. Meditation und stillsitzen fiel mir noch nie leicht, ich kann mich eher durch Bewegung entspannen. Hier im Forum bekommt man schnell den Eindruck, dass viele Raucher*innen mit dem Rauchen aufhören wollen. Aber stimmt das? Meine ehemalige Hausärztin hat das Rauchen thematisiert und sagte mir, sie wolle in ihrer Praxis einen Kurs anbieten. Der kam mangels Interesse nicht zustande. Eine Bekannte hat jetzt in einer mittelgroßen Kleinstadt bei einer Lungenarztpraxis angerufen, die ebenfalls Kurse zum NMR anbietet. Man sagte ihr dort, leider kämen die Kurse oft mangels Interesse nicht zustande. Sie ist jetzt für einen Kurs angemeldet, der im Februar beginnen soll. Ich hatte in einer Großstadt per Mail an ein Krankenhaus geschrieben, das NMR-Kurse anbietet. Dort bekam ich eine nette Rückmeldung und hätte an einem Kurs teilnehmen können, aber da war ich schon rauchfrei :D Einen echten Run auf solche Kurse scheint es also nicht zu geben. Da ist es natürlich gut, dass es so ein Forum gibt, wo man Rat, Hilfe und Unterstützung bekommen kann. :gemeinschaft:
21.01.2024
01:04 Uhr
[SIZE=2][b]Tag 158 Samstag[/b][/SIZE] [b]Sucht und Rückfall[/b] Es ist ein Thema mit einer gewissen Dringlichkeit. Zumindest bei mir ist es so. Mein ganzes Leben begleitet mich diese Sucht. Das es eine Sucht ist, wusste ich. Aber mir war nicht klar was das bedeutet. Sucht war für mich bislang etwas, das für Alkoholiker, Junkies und Crack Raucher galt. Aber doch nicht wirklich für mich. Nein, das nicht. Als Raucher war ich privilegiert. Ich rauchte früher besondere Marken, um mich abzuheben. Ja, die Mainstream Raucher....was wussten die schon! Schön blöde, die Massenware zu rauchen. Nein, da mussten die Exoten her. Na toll, Teer (ca. 70 krebserregende Stoffe) und Nikotin gabs in jeder Zigarette. Hier und jetzt fange ich langsam an zu verstehen, was Sucht ist. Wie es sich anfühlt. Wie sehr es schmerzt und mich quälen kann. Wie es meinen Körper zerstört. Wie es meinen Geist unterwirft. Das verstehe ich jetzt sehr langsam. Gleichzeitig habe ich so eine Ahnung. Das Gefühl noch ganz am Anfang zu sein. Da kommt noch viel auf mich zu. Ich frage mich oft, warum tue ich mir das an? Warum höre ich nicht einfach auf zu rauchen und das wars? Was denke ich andauernd darüber nach? Fragen mich übrigens auch andere. Ehrlich.... ich weiß es nicht genau. Vermutlich .... nein ... keine Ahnung Aber etwas treibt mich. Viele hier werden rückfällig. Im Forum gilt es den Rückfall zu unterscheiden. Es gibt eben den Rückfall und den Ausrutscher. Wenn es eintritt, fängt man wieder von vorne an, so die Empfehlung. Die Erfolgsquoten sind gering. Bei uns im Zug ist ca ein Drittel noch übrig. Und wir sind gerade erst angefangen. Wenn 65% aller Flugzeuge abstürzen würden..... naja, da würde mit Sicherheit eine gewisse Verunsicherung auftreten. Nicht so hier. Hier ist es eben so! [b]Nun einige Fakten:[/b] [i]Quelle: Diesen Text bei google eingeben S3-Leitlinie “ Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung”[/i] Nikotinsucht ist eine chronische Krankheit Ca 50% der Raucher in Deutschland ist abhängig Nikotinsucht kann sowohl zu einer psychischen als auch zu einer körperlichen Abhängigkeit führen: Ein großer Erfolg der Suchtforschung war es, dass Süchte als chronische Erkrankungen anerkannt wurden. Was vorher eine Charakterschwäche war, hatte nun den Status einer Erkrankung. Dass Alkoholismus eine chronische Erkrankung ist, ist inzwischen unumstritten. Rauchen hingegen wird zwar als Sucht gesehen, aber viel zu wenig als chronische Erkrankung behandelt. Rauchen erzeugt eine dauerhafte Veränderung des Gehirns, und wird damit zu einer chronischen Erkrankung, die einmal akut (rauchen) ist, und sich einmal in einer rezessiven Phase befindet, in der der Betroffene nicht raucht. Für das Trinken gibt es eine eigene Bezeichnung für die chronische Seite der Erkrankung. Man spricht von Alkoholismus. Einen ähnlichen Begriff gibt es leider beim Rauchen nicht. Niemand spricht von „Rauchismus“. Das hohe Abhängigkeitspotenzial beim Tabakrauchen resultiert u. a. daraus, dass das Gehirn einer Gewohnheitsraucherin/eines Gewohnheitsrauchers täglich 200 bis 400 (und im Jahr: 73.000 bis 146.000) Mal mit Nikotin überflutet wird. In der Tabakentwöhnung sind die Rückfallraten besonders hoch. Nur 3 bis 7% der Raucherinnen und Raucher mit eigenständig durchgeführten Rauchstoppversuchen sind über den Zeitraum eines halben Jahres erfolgreich In der Versorgungspraxis werden bei professionellen Tabakentwöhnungsbehandlungen 12-Monats-Abstinenzraten von 25 – 40% berichtet. Die Rückfälle treten häufig erst 2 – 3 Monate nach dem Rauchstopp bzw. dem Ende der Entwöhnungsintervention auf, d. h. meist erst nach Abklingen der körperlichen Entzugssymptomatik (Covey et al. 2007; Stapleton et al. 1995; Schneider et al 1996). Selbst Jahre und Jahrzehnte nach dem Entzug können geringste Hinweisreize genügen, um heftiges Verlangen (Craving) nach der Zigarette und einen Rückfall auszulösen.
18.01.2024
18:46 Uhr
Hallo Klaus, was hältst du von strike germany? [externer Link vom rauchfrei-Team entfernt] Lutzi (die auch noch ein Leben neben dem Kampf gegen Süchte hat)
18.01.2024
13:56 Uhr
Servus, Klaus, hoffe und wünsche Dir, dass Du in ALLEN Momenten, die das Leben für Dich bereit hält, stark genug bleibst, um Nico zu widerstehen. :evil: Für alle Fälle habe ich immer noch ein paar Kräuterziggis dabei. Sollte die Sucht zu sehr nerven, kann ich sie damit wieder in die Schranken weisen: Rauchen und Nikotin gehören nicht (mehr) zusammen - diese Beziehung ist zerschlagen - und Nikotin gibt es nicht mehr. Aktuell ist es etwa 1 x im Monat so, dass so ein Kräuterling noch sein muss. Ist eine gute psychologische Hilfe, um "sauber" zu beliben. Hoffe aber, dass das auch noch weg geht. Bleib tapfer und nutze die Rauchzeit weiter für's Schreiben! :D:D:D Ciao, Frank
18.01.2024
11:56 Uhr
Hallo ihr lieben! Damit beschäftigte ich mich zur Zeit auch! Diese extrem Situationen die einen wie ein Depp dastehen lassen. Rauchst dann bist noch schlimmer dran. Im Nichtraucherkurs auch ja dein wundervolles Leben :lol: Ich habe jetzt kein schlechtes ich habe ein normales Leben. Mit Höhen und Tiefen Viele Coaches wollen auch einfach nur schnell Geld verdienen. Meine Coaching Ausbildung war Ziel Wie erreiche ich es? Zu welchem Zeitpunkt Wann fange ich an Realisierung usw und sofort Einige Coaches arbeiten mit NLP und genau das lehne ich ab und da wird suggestiert ah so ein schönes Leben. Bullshit Harte Arbeit ist das an einem selbst. Warum gehen Alkoholiker denn zur Psychotherapie und Verhaltenstherapie um zu lernen ohne Alkohol zu leben. Das gleiche müsste beim Rauchstopp geschehen.
17.01.2024
20:13 Uhr
[quote=656799] Ein falscher Brief, Stress mit einem Menschen, Stress mit sich selber, oder alles zusammen .... etc. etc. Eben dann ist die Gefahr am größten, wieder zu rauchen bzw. Rückfällig zu werden. Die Widerstandskraft lässt nach und der Suchtdruck nimmt Überhand. Mir zumindest geht es so, das ich viel Kraft und Energie investieren muss um mit dem Suchtdruck umzugehen. [/quote] Oh ja. In solchen Situationen, in denen man sich zwangsläufig immer mal wieder findet, wenn man in irgendeiner Form noch am Leben um sich herum teilnimmt, ist man besonders anfällig. So als wäre die Kippe eine Art Freund, der einem zur Seite steht, der hilft den bösen anderen zu boxen oder ihm den Vogel zu zeigen oder was auch immer. [quote=656799] Dann noch der Job und der Rest vom Leben. Das kann schnell zu viel werden. Dann sitzt man da und alles fängt an sich zu drehen. Die Hände suchen etwas zum festhalten Und finden nichts. Ist ja nichts mehr da. Alles entsorgt. Da steigt es hoch. So hoch, das die Beine zucken. Die Beine wollen plötzlich etwas. Sie wollen losgehen. Es ist ein Elend. [/quote] Ja, ganz krass. Auf körperlicher und auf seelischer Ebene zuckt und drängt es. Und man ist ganz kurz davor etwas ziemlich dämliches zu tun. Und diese Bilderbuch Nichtmehrraucherkarrieren, die nerven einen oft auch nur ab. "Null-Schmacht", "Sicher-nie-mehr-rauchen"..... das sind so Sätze, die in einem selber, wenn man eben schmachtet, wenn man sich eben gar nicht so sicher ist, wie einen Versager dastehen lassen. Versager vor sich selbst. Ich habe eine Kollegin, die war früher Hardcoreraucherin. Hat vor 2 Jahren aufgehört. Ein halbes Jahr hat sie sich darauf vorbereitet, dann von jetzt auf gleich aufgehört, also ohne NEP und ohne Reduzieren, einfach so. Und sie hatte keine Probleme damit. Ganz selten den Gedanken an eine Kippe. Nur kurz, nur selten. Prima. Es scheint also zu gehen. Nur nicht bei mir. Und nicht bei dir, Klaus. Und nicht bei den meisten anderen, die hier schreiben. Die meisten kämpfen. LG in die Hauptstadt
17.01.2024
19:20 Uhr
[SIZE=2][b]Tag 155 Mittwoch[/b][/SIZE] [b]Wenn es Probleme gibt[/b] Ein falscher Brief, Stress mit einem Menschen, Stress mit sich selber, oder alles zusammen .... etc. etc. Eben dann ist die Gefahr am größten, wieder zu rauchen bzw. Rückfällig zu werden. Die Widerstandskraft lässt nach und der Suchtdruck nimmt Überhand. Mir zumindest geht es so, das ich viel Kraft und Energie investieren muss um mit dem Suchtdruck umzugehen. Dann noch der Job und der Rest vom Leben. Das kann schnell zu viel werden. Dann sitzt man da und alles fängt an sich zu drehen. Die Hände suchen etwas zum festhalten Und finden nichts. Ist ja nichts mehr da. Alles entsorgt. Da steigt es hoch. So hoch, das die Beine zucken. Die Beine wollen plötzlich etwas. Sie wollen losgehen. Es ist ein Elend. Adriane schrieb neulich von ihren wie sie sagte naiven Erwartungen. Rauchstopp und das glückliche Leben beginnt. Schönheit und Kraft kehren zurück und wupp alles ist auf der Winner Seite. Das klappt vermutlich nicht für alle hier. Ich muss auch feststellen, dass die echten Tatsachen im Leben nicht viel mit Youtube Filmen zu tun haben.. Ein langer Missbrauch und der lange destruktive Umgang mit sich selbst ist nicht in wenigen Monaten umkehrbar. Auch wenn es immer behauptet wird. Ich weiß es für mich inzwischen besser. Manchmal denke ich zwar, das ich mit meinen Suchtproblemen vielleicht nur eine klitzekleine Minderheit darstelle. Könnte ja sein, der Mehrheit geht’s super und nur ich leide wie ein Hund. Aber dann lese ich hier und merke.... so ist es nicht.
Hilfe