Chat am Dienstag

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27.04.2025 09:35

Ein Tagebuch

835
835Beiträge
31.08.2023
10:09 Uhr
[b]Tag 17 Donnerstag[/b] Ich musste heute morgen an meine Mama denken. Nachdem sie mit 92 ihren 1. Schlaganfall hatte, ist sie jeden Tag unermüdlich mit dem Rollator gelaufen. Sie wollte unbedingt wieder fit werden. Der Gedanke, nicht mehr alleine zu Hause zurechtzukommen hat sie angetrieben. Was mich gerade antreibt weiß ich nicht so genau. Mir tut alles weh und meine Laune ist im Keller. Vor Allem bin ich unglaublich müde, Soviel schlafen und durchhängen ist doch nicht normal. Normal ist gerade gar nichts. So richtig freuen kann ich mich auch nicht. Alle feiern hier ihre Schnapszahlen. Ich gönne ihnen das von Herzen. Nur ich selber kann damit nichts anfangen. Es erreicht mich überhaupt nicht, Tag 10, 14 , 16 .... geht mir irgendwie am Arsch vorbei. Tut mir leid,, wenn das hier jemand liest .... das ist nicht für euch. Das ist der Müll aus meiner Seele. Vielleicht suche ich ja auch jemanden, mit dem ich meinen Schlamassel teilen kann. Vermutlich kann ich das alleine gar nicht so dicht an mich heranlassen. Ich schreibe recht viel hier in diesem Forum. Kalt, nass und grau ist es auch noch da draußen. Bääääääh!
30.08.2023
14:10 Uhr
Servus, Klaus, 2 x 2 hast Du nun auf dem Zähler - zwei Wochen und zwei Tage oben drauf. Eine stolze Leistung, zu der Du Dir da gratulieren darfst. Wenn die Schmacht kommt - und das tut sie regelmäßig - hilft bei mir, sie mit Wasser runterzuschlucken. Das ist auch weniger schmerzfrei als Fußtrtte gegen Bordsteinkanten. :bang: Wobei - Schmerzen können vom Entzug ablenken. Auch depressive Löcher im psychischen Entzug sind normal. Kann bis zu 10 Wochen dauern, bis Du da durch bist. Irgendwie will uns unser Körper dann doch ein Stück weit bestrafen für das, was wir ihm in den letzten Jahrzehnten angetan haben. Behalte diesen Entzug in Erinnerung als Abschreckung gegen die manchmal allzu zart daherkommmende Versuchung. :evil: Wenn Du schlafen kannst, dann schlafe. Es kann auch eine Phase kommen, wo das mal nicht mehr so gut geht. Mit dem Nichtmehrrauchen in der Arbeit hatte ich die wenigsten Probleme. Einfach nicht mehr (mit) zu Raucherplatz gehen. Der Rest ergibt sich dann fast von selbst. Nur der Raucherplatz-Ratsch mit Kollegen u.a. - der wird Dir fehlen. Aber auch daran kann man sich gewöhnen. Ciao, Frank P.S.: An Schnapszahlen wage ich auch noch keine Gedanken verschwenden. Erst einmal will die Monatsgrenze geschafft werden.
30.08.2023
10:48 Uhr
[b]Tag 16 Mittwoch[/b] Ich bin sehr oft müde in den letzten Tagen. Auch gereizt und schlecht gelaunt. Gestern erzählte mir jemand wie man am Besten gegen Entzugserscheinungen vorgeht. Einfach solange gegen den Bordstein treten, bis man keine Lust mehr auf eine Zigarette hat. Als ich ihn fragte, ob er schon mal geraucht hätte, grinste er und schüttelte mit dem Kopf. Ich muss an die vielen Menschen hier denken. Alle kämpfen um ein Stück Freiheit und auch um ihre Gesundheit. Und alle haben so ihre Probleme damit. Probleme........ Meine nehmen gerade zu. Auch wegen der Stimmungsschwankungen. Heute tauchte im Forum die Frage auf, ob wir hier mit Depressionen zu tun haben. Ja, kann gut sein das es sowas ist. Ganz weit weg sind für mich hier im Forum die Seiten über Schnapszahlen. Ja, toll das es da um 111 Tage oder 555 Tage geht. Kommt mir gerade unerreichbar vor. Wo sind eigentlich die ganzen Anderen? Über die Jahre waren doch über 200.000 hier. Alles taffe Menschen, die kein Wort darüber verlieren und ihr Ding einfach durchziehen? Und ich gehöre zu den Zittrigen die sich jeden Tag in die Hose machen?! Heute morgen las ich, das es Tabakologen in Belgien gibt. Das sind Menschen mit einer therapeutischen Ausbildung, die Tabak Aussteigern helfen, ihre Sucht loszuwerden. Die gíbt es deswegen, weil die Methode mit der ich das gerade versuche nicht besonders erfolgreich ist. Die Rückfallquote ist extrem hoch. Hmm, das ermuntert nicht besonders. Diese Müdigkeit. Ich schlafe jeden Nachmittag 2 bis 3 Stunden. Ab nächste Woche werde ich wieder arbeiten, da geht das nicht mehr. Große Prüfung. Während der Arbeit habe ich am meisten geraucht. Keine Ahnung wie das werden soll.
29.08.2023
21:25 Uhr
Hey, vielen Dank für deinen Besuch in meinem Wohnzimmer, du warst mein allererster Gast! Und jetzt hab ich mich endlich mal zum Gegenbesuch aufgerafft. Ich bleibe auf einen Kaffee und wundere mich einfach immer noch, dass der tatsächlich doch auch ohne Zigarette schmeckt. Bis bald Angelika
29.08.2023
11:28 Uhr
Hey Klaus, jetzt habe ich auch mal in deinem Wohnzimmer vorbei geschaut. Eine tolle Idee, deinen Ausstieg als Tagebuch festzuhalten und mit uns zu teilen! Du schreibst super!!! Die ersten 15 Tage hast du geschafft und mit deiner jetzigen Einstellung und Stärke kannst du etwas wirklich Großes für dich und deine Gesundheit schaffen. STOP- Du wirst es schaffen, das glaube ich ganz fest!!!
29.08.2023
08:43 Uhr
[b]Tag 15 Dienstag[/b] Bin heute wach geworden und hatte [b]NICHT[/b] im Kopf eine Zigarette zu rauchen. Das war immer der 1. Schritt! Wach werden Ins Bad ... rasieren, Zähne putzen, duschen Dann an den Schreibtisch, Zeitung lesen, E-Mails lesen und zwei, drei Zigaretten rauchen. Kleiner Spaziergang zum Bäcker Dann Kaffee und was zu essen. Danach wieder Schreibtisch und weiter rauchen. Heute lese ich Zeitung ohne Zigarette. Da lese ich über den Klimawandel. Ich denke der Klimawandel funktioniert so ähnlich wie die Tabak Sucht. Ich muss das etwas erklären. Als die Zigarette eingeführt wurde, rauchten die Menschen und fanden das super!. Irgendwann schlugen die Wissenschaftler Alarm. Das Rauchen von Tabak ist schädlich, und verursacht ganz furchtbare Krankheiten. Die Werbung wurde verboten, Zigaretten teuer gemacht an alle wurde appelliert: Hört auf zu rauchen. Fangt es gar nicht an. Als die Dampfmaschine, Zentralheizungen, Kreuzfahrten, Autos, die Satelliten, Flugzeuge, Swimmungpools, Plastik, Computer, Smart-Phones und 1000 andere technische Erfindungen auf die Welt kamen, fanden wir das toll und haben das alles fleißig genutzt. Irgendwann schlugen die Wissenschaftler Alarm. Hey, da passiert etwas. Das wird euch nicht gefallen. Hört auf damit, lasst es sein. Unser Planet wird ganz furchtbar krank davon. Ich frage mich, wenn es uns schon so schwer fällt, uns um unsere eigene Gesundheit zu kümmern, wie soll das mit dem Klima und dem Planeten funktionieren? Wir kämpfen hier alle um jeden Tag ohne Tabak. Und wir hoffen, das unser Körper ohne Lungenkrebs davon kommt. Müssten wir nicht genauso für unseren Planeten kämpfen? Und dann hoffen, das unsere Kinder / Enkel noch ein gutes Leben auf einem gesunden Planeten haben werden. Ich glaube, darüber muss ich noch weiter nachdenken. Jetzt erstmal zum Bäcker!
29.08.2023
07:40 Uhr
Guten Morgen....jetzt mal von Klaus zu Klaus :riesengrinser: ein Tagebuch zu schreiben ist eine gute Idee, denn man vergisst so vieles. Ich hatte in meiner NMR-App am Anfang meiner Nichtmehrraucherkarriere sehr viel rein geschrieben. Das hat mir geholfen und ich war immer so stolz wenn es wieder etwas zu schreiben gab. Bitte bleib dabei- jeden Tag was schreiben. Das hat gleich 2 Vorteile. 1. Die Leute können sich motivieren und 2. du bleibst rauchfrei :gefsmilie: Ich wünsche dir einen schönen Tag :sun: vlG Klaus :sweatpea: heute rauchen wir auch nicht, weil nämlich Dienstag ist 8)
28.08.2023
22:14 Uhr
Hallo Ela und alle Anderen Ich finde das ganz toll, das ihr hier was reinschreibt. Ursprünglich wollte ich mir hier einfach den Frust vom Leibe schreiben, damit ich meinen Freundeskreis nicht mit meinem Stress überstrapazieren muss. Jetzt freue ich mich, das es gelesen wird und bin jeden Tag neugierig, ob jemand einen Kommentar geschrieben hat.
28.08.2023
20:13 Uhr
Hallo lieber Klauser, ganz schön viel Betrieb bei dir, obwohl es ja „so eine Art“ Tagebuch ist und nicht das klassische Wohnzimmer. Nun es scheint dir nichts auszumachen und deshalb komme ich auch mal vorbei. Sollte es dir zu voll werden, häng einfach das Schild „Bitte nicht stören“ an die Tür! Eine tolle Idee dein Tagebuch, ich lese gern mit und bin ganz häufig am zustimmenden Nicken! Du hast jetzt 13 Tage rauchfrei, morgen sind es 2 Wochen! Ich gratuliere, das ist deutlich mehr als viele Aufhörwillige schaffen! Ich habe gelesen, dass du die Hoffnung hattest, nach 2 Wochen sei der Entzug durch. Schön wär‘s! Ich glaube, es ist zwischen handfestem körperlichen Enzzugserscheinungen (Schwitzen, Schwindel, Zittern) und dem eher psychischen Verlangen nach einer Kippe zu unterscheiden. Ersteres ist tatsächlich relativ schnell erledigt, wenn es überhaupt vorkam. Aber diese verdammte Gier nach dem Gift, das Verlangen alte Gewohnheiten weiter zu leben, geradezu zu zelebrieren (ich rauche gern nach…., bei…., zum…..) die ist sehr hartnäckig! Das bleibt bei den Meisten, so auch bei mir deutlich länger! Aaaaaaaaaaber, in einem unmerklichen, schleichenden Prozess wird es immer weniger und weniger und weniger…… Und im besten Fall verschwindet es irgendwann ganz, darauf warte ich allerdings auch noch.:riesengrinser: Aber bitte, bitte davon nicht entmutigen lassen! Denn das ist kein wirkliches Problem, weil dieser Prozess leichter wird, es bleibt auf keinen Fall dieser kräftezehrende Kampf! Und ganz wichtig, die Vorteile werden immer deutlicher! Wäre es anders, gäbe es hier nicht den Klub der Tausender! Ich wünsche dir weiterhin Durchhaltevermögen und uns viele weitere beeindruckende Beiträge von dir! Liebe Grüße Ela PS: Danke für die Info zur Geschichte der Zigarette, war mir neu! Und auch wenn es eigentlich nicht gesagt werden sollte, aber die rauchende Marlene Dietrich sah schon verdammt gut aus!
28.08.2023
19:05 Uhr
[quote=642872]Und wir? Wir sind hier und wollen das ALLES nicht mehr Wir wollten es nicht wahrhaben, das dieser Stoff süchtig macht. Und jetzt? Spätestens jetzt wissen wir das sehr genau![/quote] ja, jetzt wissen wir das SEHR GENAU, lieber klaus. wir werden unsere ganze verdammte gemeinsame kraft brauchen. passen wir gut auf uns auf, so gut es irgend geht :butterfly:
30.08.2023
11:15 Uhr
[b]Tag 14 Montag II[/b] Wah, was für ein trüber Tag. Draußen ist alles grau. Es gibt so Tage, die sollten nicht sein. Da hilft auch keine Erinnerung an bessere Tage. Was verspricht eine Zigarette eigentlich? Oha, scheiß Frage --- nächste Frage. Zigarren waren das Genussmittel für die Männerwelt. Bei der Produktion gabs eine Menge Abfall. Zerbrochene Blätter, harte Stiele, und diverse Brösel. Um 1850 kam man in Spanien auf die Idee, diese Abfälle in Papierhüllen zu stopfen. So konnten die ArbeiterInnen den Tabak mit nach Hause nehmen und ihn dort verrauchen. Allerdings kam da noch niemand auf den Gedanken sowas zu verkaufen. Männer mochten Zigarrren, Frauen rauchten damals nicht. Es war verpönt! Genau das war dann die große Idee: Frauen sollten das Zeug rauchen. Die kleine Zigarre, die Zigarette für die Frau! Es wurden jede Menge Models angeheuert und in New York öffentliche Damen Auftritte mit Zigarette veranstaltet. [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] wurde als reine Frauen Zigarette entwickelt. Die moderne Frau, emanzipiert und selbstbewusst raucht jetzt wie der Mann! Im Hollywood Kino rauchten die Frauen. Und natürlich auch die Männer. So wurde der Abfall klug vermarktet. Bis heute. Und wir? Wir sind hier und wollen das ALLES nicht mehr Wir wollten es nicht wahrhaben, das dieser Stoff süchtig macht. Und jetzt? Spätestens jetzt wissen wir das sehr genau!
28.08.2023
09:37 Uhr
@Rubinrot :like::wink:
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