Hallo Klaus,
Deinen Beitrag über Sucht fand ich sehr anregend darüber könnte man viele Stunden nachdenken, plaudern, Erfahrungen erzählen….
Ich glaube, viele, ja fast die ganze „zivilisierte“ Menschheit befindet sich in einem missbräuchlichen Bereich, wo man permanent und immer wieder etwas zu viel tut oder konsumiert. Obwohl man weiß es schadet, obwohl man weiß es ist nicht gut und eigentlich will ein vernünftiger Teil von mir es gar nicht. Sei es TV, sei es Spielen, sei es einkaufen (neudeutsch shoppen), social media, sei es essen und trinken und hier bestimmte süchtig machende Substanzen wie Zucker… undundund.
Missbräuchlich, weil diese Handlungen oder der Konsum benutzt werden um das was eigentlich en Emotion da ist, zu überdecken.
Ich komme zB vom Zucker nicht ganz los.. Habe mich aber entschieden, dass ich jetzt mal locker lasse.
Es kommen Zeiten, da werde ich mich wieder mehr zusammenreißen- es besteht aber auch die Gefahr, dass ich dann extrem und verbissen unterwegs bin.
Kaffee ist auch so eine Sache- ich hatte heftigste Entzugserscheinungen vom Koffein- eine Woche Kopfschmerzen und Matsch im Kopf- das hat mich doch sehr erschrocken. Dennoch habe ich mich entschieden, um gesellschaftstauglich zu sein meinen morgendlichen Kaffee wieder zu genießen.
Ist immer noch besser als eine Nase Koks zu brauchen um morgens in Gang zu kommen- und auch wenn das nicht wirklich ich bin, wie ich leben würde, wenn ich könnte, gehe ich doch auf dem schmalen Pfad einer abhängigmachenden Substanz und versuche mir dessen bewußt zu bleiben- und nicht immer mehr davon zu trinken sondern stur eine maximal zwei Tassen.
Ich glaube die meisten von uns müssen einiges an Kompromissen machen und leben in großen Teilen „entfremdet“ von sich selbst.
Zeiten des Fastens/ der Stille/ der Abstinenz sind in Wirklichkeit Zeiten der Freiheit.
Ich mag es, nichts zu brauchen, aber ich mag auch gerne mal dazugehören, mag mit anderen zusammen essen, plaudern, Kaffee trinken….
Ich bin froh die krasseren Substanzen nicht (mehr) zu brauchen. Die Realität ist so schon abenteuerlich genug.
liebe Grüße
Doro