27.04.2025 09:35

Ein Tagebuch

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814Beiträge
08.01.2024
06:43 Uhr
Guten Morgen Klaus, das ist ein sehr spannendes Thema, finde ich. Ich glaube, wir haben irgendwann verlernt, dass Scheitern zur Weiterentwicklung gehört. Als Kinder sind wir hunderte oder tausende Male gefallen, bis wir laufen konnten. Das war ganz normal. Wir konnten ganz viel nicht und mussten das erst mühsam lernen. Je mehr wir konnten, desto weniger konnten wir mit dem Scheitern und wieder versuchen leben. Woran das genau liegt... Ich habe keine Ahnung. Jump hat was tolles darüber geschrieben. "Wir müssen lernen netter zu uns zu sein." Das finde ich auch. Wir setzen uns so unter Druck mit unserem Perfektionismus. Es wird alles klappen, aber manchmal fallen wir dabei halt hin. Das ist okay und wichtig für unsere Entwicklung. Ich wünsche dir einen schönen Tag :sun:
08.01.2024
00:34 Uhr
Hey Klaus, Schuldgefühle wurden uns am meisten in der Kindheit eingeredet. Da hat Mama, Papa, Bezugsperson…usw. gesagt… Du hast das oder das gemacht, darum geht es mir schlecht oder ist das oder das passiert… Du muss brav sein, lieb sein, fleißig sein…usw. dann bist du ok und wirst geliebt. Lange, lange Geschichte…. Und so sind die meisten von uns noch diese kleine Kinder geblieben, innerlich… Wenn es dir bewusst wird, kannst du an dich arbeiten…Für dich selbst, um dich besser zu fühlen… Ich möchte niemanden beschuldigen…den sie haben eben auch nicht besser gewusst… Jesus sagte: Wer unter euch ohne Sünde ist , der werfe den ersten Stein auf sie. Ich hoffe wir entwickeln uns weiter und werden bewusster.
07.01.2024
22:55 Uhr
[b]Tag 145 Sonntag[/b] Seit Tagen treibt mich ein dickes Thema um. Ein Thema, das mich unglaublich aufregt und gleichzeitig auch völlig überfordert. Aber es muss sein, es lässt mir keine Ruhe. [b]Scham und Schuld[/b] Das fängt hier an. Jemand erleidet einen Rückfall. Die meisten schämen sich dafür. Das geht soweit, das hoffnungslos gelogen wird. Nicht das lügen immer schlimm ist. Nur da stinkt man nach Rauch aus dem Mund und sagt...Nein Nein, da war nichts. Um sich dann wie der letzte Loser zu fühlen. Das schlechte Gewissen, ertappt und trotzdem gelogen. Sich schwach zu fühlen. Zu glauben, die Verachtung der Welt sei zu Recht. Alle dürfen mich verachten. weil ich einen schlechten Charakter habe. Ich habe den Mund zu voll genommen. Ich war prahlerisch! Habe überall herum erzählt: Ich rauche nicht mehr! Habe viel Lob eingestrichen. Und jetzt? Total Versagen! Schuld Schuld Schuld! Ist das gut so? [b]Warum kann ich nicht sagen:[/b] Ich habe geraucht. Das war cool! Ich mache weiter! Ich habe etwas tolles entdeckt Oder: Ich habe geraucht. Das war Mist. Ich lasse es sein! Ich habe etwas entdeckt [b]So wie ich einen Kuchen backe.[/b] Ich habe einen Kuchen gebacken. Der war wunderbar. Alle haben ihn weggefuttert. Wir hatten viel Spaß oder: Ich habe einen Kuchen gebacken. Der war völlig missraten. Alle haben ihn ausgespuckt. Wir hatten viel Spaß Ich meine damit: Warum stehen wir nicht zu den Dingen die wir tun und reden? Solange wir das richtig finden, was wir tun ist doch alles gut. Und wenn nicht, suchen wir Wege die Dinge zu ändern. Was zum Teufel hat Schuld da zu suchen? Wozu ist das gut? Die Katholiken haben die Beichte. Was haben wir? Die Kippe? Spaß beiseite. Ich möchte mehr darüber wissen. Am Besten hier fängt eine Diskussion darüber an.
07.01.2024
20:10 Uhr
Hallo Klaus, Erstmal möchte ich mich ganz herzlich für deinen Besuch in meinem Wohnzimmer und deine Glückwünsche bedanken. Aber jetzt möchte ich dir diese Krone überreichen :crown: Ich habe sie seinerzeit dafür bekommen, dass ich relativ schnell 1000 Beiträge geschrieben habe! Aber ich muss sagen, du hast mich um Längen geschlagen. [b]Klauser1313 Themenersteller/in Dabei seit: 20. 08. 2023 Rauchfrei seit: 145 Tagen Beiträge: 1571 Beiträge [/b] Nun dauert es nur noch 5 Tage und du gehst zum Griechen. Viel Spaß dabei. Ich rauche NIE mehr weil es mir genauso gefällt ♥* _██_*。*./ ♥ . ♥ (´• ̮•)*˛°* . *°( . ˚•.) ˛°./• * *(…•’.*)*☃☃ Elli
07.01.2024
13:46 Uhr
@Adriane PN
07.01.2024
12:52 Uhr
[quote=655725] Was ich etwas schade finde, das wir hier nur schreiben können. Wir können nicht sprechen und uns nicht sehen. Das hat immense Vorteile, aber auch einige Nachteile. Sprechen ist weniger gefiltert und kann viel emotionaler sein. Das kann auch mal nach hinten losgehen. [/quote] Lieber Klaus, ich kann das Bedürfnis nach einem visuellen und akustischen Kontakt verstehen. Viele Menschen sprechen und hören lieber. Ich schreibe und sehe lieber. Ich gehöre auch zu den Menschen, die nur äußerst ungerne telefonieren. Die schriftliche Sprache hat für mich, neben der Anonymität, auch den Vorteil, dass sie nicht so flüchtig ist, wie das gesprochene Wort. Sie hat Bestand, was bedeutet, dass mir die geschriebenen Worte immer und immer zur Verfügung stehen. Und das ist gerade hier Gold wert. Hast du mal an dem Forumschat teilgenommen? Ich spiele mit dem Gedanken, es zu tun. LG
07.01.2024
09:01 Uhr
Guten Morgen Klaus, jetzt werde ich hier, in deinem Wohnzimmer, mal etwas mehr Zeilen verfassen ... bisher habe ich mich ja immer sehr kurz gefasst (was eigentlich gar nicht meine Art ist:riesengrinser:). [b]Also:[/b] zunächst freut es mich sehr für dich, dass dir dieses Forum so enorm geholfen. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn ich persönlich wusste für mich schon lange, dass ich "Gleichgesinnte" benötige, um den Rauchstopp zu schaffen: Für einen Selber ist der Ausstieg "die Tat des Lebens" ... zumindest für mich ist es das ... soviel erreicht, aber das Rauchen zu beenden ... wie eine Vollidiotin (so ähnlich spricht da mein innerer Richterin). Wir alle hier wissen, wir kämpfen wirkliche Kämpfe und unser Nichtrauchendes Umfeld nimmt nicht mal Notiz davon. Ich hatte deshalb (in der Phase, wo ich mein finales "Rauchstopp-Wissen zusammen hatte) ernsthaft überlegt, ob ich via EBay Leute suche, die ernsthaft gemeinsam mit mir aufhören wollen - bei mir auf dem platten Land gibt es nämlich nicht mal NICHTRAUCHER-KURSE (das werde ich dann machen - lach!). Ich bin alles andere als ein Social Media Typ und deshalb kam ich erst relativ spät auf die Idee online nach Gruppen zu suchen. Zuerst fand ich eine andere Gruppe (Namen lass ich weg), die sich mit Sucht beschäftigen. Ich meldete mich zum Chat an, stellte mich vor, benannte mein Problem und teile gleich mal mit, dass Rauchen für mich das gleiche Problem ist wie für einen Alkoholiker oder jemanden, der harte Drogen nimmt. Mein Erlebnis war der reinste Horror: ich wurde mit den - sorry wenn ich das so hart schreibe - üblichen Scheißtipps (Nikotinpflaster oder Tabletten, fertig ist die Laube) beworfen und das war es dann. Nach 30 Minuten schrieb ich, dass ich hier falsch sei und war dort nicht mehr gesehen. Zum Glück hab ich nicht aufgegeben ... und dann fand ich diese Seite hier. Ich wusste schon lange, dass es "Rauchfrei" als Angebot der BZgA gibt, doch ich versuche ja schon lange das Rauchen aufzuhören, da gab es noch nicht mal das Internet:riesengrinser: .... deshalb kannte ich nur das Heft. Als ich dann hier war, war meiner der ersten Posts, dass ich so glücklich bin diese Website gefunden zu haben (... kann man irgend wo am Anfang des Dezemberzuges 2023 lesen). [b] Von daher:[/b] ich persönlich bin ein großer Fan von Selbsthilfe durch Laien. Die Zoom-Geschichte finde ich daher sehr interessant, muss allerdings noch im Detail darüber nachdenken, um mir eine finale Meinung zu bilden. Einen sehr wichtigen Vorteil hast du jedoch schon angesprochen: die Emotionen sind klar sicht- und hörbar. Schreiben ist daher immer ein Risiko, da gibt es sehr viel Spielraum für Missverständnisse. Das kann sich jedoch auch zum Nachteil umdrehen. Ich sag mal ein Beispiel: Viele Laien glauben, dass das Bewusstsein eines Patienten in einer lebensbedrohlichen Situation stets ein Vorteil sein, weil er mitteilen kann, was passiert ist. Woran sie nicht denken: ein solcher Patient kann um sein Leben schreien, seine unmenschlichen Schmerzen ausdrücken, seine Todesangst etc.. ... und das halten viele Menschen nicht gut aus, u.a. weil wir als Gesellschaft unser Leben (und das meine ich jetzt biologisch) so schön "in Watte gepackt" und Kranke, Alte, Sterbende in entsprechenden Institutionen hinter "möglichst gut verschlossenen Türen ablegen". [b]Zurück zum Thema:[/b] Witzigerweise hatte ich die Tage übrigens ähnliche Gedanken in dem Sinn, dass ich nach einem Jahr Rauchfrei sicherlich den ein oder anderen zu einem Treffen irgendwo in der Mitte von Deutschland einladen würde, um sich persönlich kennen zu lernen. Also, lieber Klaus, du liest, dass du mein Interesse geweckt hast ... und ich wäre bei der Entwicklung dabei, sofern ich für mich zu einem positiven Ergebnis komme. [b]Zum Schluss noch ein letzter, sehr anderer Satz:[/b] Mich freut sehr, dass du HIER mit einer "großen Wahrheit, einem großen Scheitern" heraus gerückt bist. Das ist ebenfalls ein großer Schritt, der meines Erachtens mindestens genauso wichtig ist für "Heilung". Ganz liebe Grüße Die TAGEBUCH-Micha
07.01.2024
07:32 Uhr
Klaus, du BIST ein Schreiberling- lass dir dass NIEMALS ausreden !!!! :( So, bis nachher, komm grad vom Nachtdienst und geh nun ins Bettchen :sleep:
06.01.2024
20:47 Uhr
Hallo Fjodor0101 Danke für deinen Besuch :D Zappa mag ich rauchend und nichtrauchend. Und in der Tat, verbringe ich gerne viel Zeit in Cafehäusern . Den Zehner hatte ich früher pro Tag verqualmt! Was für ein Wahnsinn!
06.01.2024
20:41 Uhr
HAllo Klauser1313:D Du schriebst an anderer Stelle, das du nicht geraucht hast, weil... "... ich heute wieder einen Zehner im Cafe verprasst habe ..... Jaahhhh " :gefsmilie: Das ist wiedermal ein sehr guter Grund, nicht zu rauchen meint auch Fjodor der nichtrauchend Zappa mag8)
06.01.2024
19:50 Uhr
[quote=655725]Was ich etwas schade finde, das wir hier nur schreiben können. Wir können nicht sprechen und uns nicht sehen. Das hat immense Vorteile, aber auch einige Nachteile. Sprechen ist weniger gefiltert und kann viel emotionaler sein. Das kann auch mal nach hinten losgehen.[/quote] Ich gehe regelmäßig zu den Zoom-Meetings der Anonymen Nikotiniker (NicA). Heute morgen z. B. ging es mir nicht gut und da habe ich spontan beschlossen, das 10-Uhr-Meeting zu besuchen. Was ist der Vorteil gegenüber dem Schreiben? Nun, ich kann zwar mit 10 Fingern schreiben, aber wenn ich das schreiben würde, was ich im Meeting "geteilt" habe, wäre es ein sehr langer Text geworden und auch ein größerer zeitlicher Aufwand. Ich muss übrigens bei einem Zoom-Meeting, das eine Stunde dauert, nicht die ganze Zeit vor dem PC/Laptop sitzen. Ich habe einen kabellosen Kopfhörer und kann damit auch in die Küche gehen, das Essen vorbereiten und nebenher hören, was im Meeting gesprochen wird. Die Kamera kann ich auch deaktivieren oder ein Photo verwenden. Man verwendet nur seinen Vornamen, ist also genau wie hier auch anonym. Für mich ist es einfach ein zusätzliches "Werkzeug", mit dem ich mich unterstützen kann. Die NicA sehen das 12-Schritte-Programm als spirituelles und nicht religiöses Programm. Mir ging es nach dem Meeting auf alle Fälle besser.
06.01.2024
18:39 Uhr
[b]Tag 144 Samstag[/b] [b]Danke Jump[/b] [b]Theater schreiben.[/b] Alles zu seiner Zeit. Ich kann immer nur eine Sache machen. Die Überwindung der Sucht hat im Moment absolute Priorität bei mir. Allerdings ist da die Sache mit dem Tagebuch. Das wurde empfohlen. Auf vielen Info - Seiten die ich gelesen hatte wurde das empfohlen. Nach dem Motto, was du schreibst wird dir bewusst und was dir bewusst geworden ist kannst du verarbeiten und was du verarbeitet hast kannst du ablegen. Was du abgelegt hast ist erst mal aus dem Kopf. Aus dem Kopf, aber nicht verdrängt sondern verabeitet. Das funktioniert übrigens ganz gut. Probiert das mal selber aus. Adriane und Micha machen das auch. Und vielleicht viele andere auch, die das hier gar nicht reinschreiben. Muss ja auch nicht hier stehen. Ein Sucht Tagebuch sollte sich ja natürlich um die Sucht drehen. Das ist schwer abzugrenzen. Wenn es öffentlich ist, darf es nicht zu düster sein. Das gilt ja für alles, was wir hier schreiben. ( Ihr könnt euch noch an Parker erinnern?!). Alles ist hier ja öffentlich. Keine Namen, keine Trigger, also wird alles gefiltert. Das ist ja auch richtig ud gut so, genügt aber nicht immer. Deshalb steht in meiner Kopie mehr drin als online. Eben privates. Und da gibts auch Berichte über reale Menschen, die besser nicht öffentlich sind. Ja, dann fing ich an meine Gedanken hier hineinzuschreiben. [b]Aber was ihr nicht wißt,[/b] das ihr mir total Mut gemacht habt. Zur Erklärung: Letztes Jahr hatte ich ein Stück von mir im Theater inszeniert und bin von der internen Theaterleitung total verrissen worden. 2 Jahre Arbeit plus 6 Monate Proben irgendwie im Arsch. Danach war ich total deprimiert. So deprimiert, das ich nicht mal mehr Lust zum rauchen hatte. (Kleiner Scherz ..... habe gefühlt drei Big Packs am Tag weggeraucht) Tja und dann schrib ich mein Zeugs hier rein. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, das irgendwer mein Zeugs hier liest. Um so mehr hat es mich gefreut, das so viel Feedback kam. Komischerweise hat kaum jemand gemeckert. Das ist ungewöhnlich. Aber:. Eure Anteilnahme hat meine Seele geheilt und mir wieder frischen Wind in die Flügel geströmt. Im Kopf gären wieder Projekte! Und hier entsteht gerade ein kleines Buch. Danke dafür! [b]Aber da ist heute noch etwas Anderes:[/b] Etwas zur Sucht und diesem Forum hier. Erstmal das hier: Ihr seid alle so wunderbar! So, nachdem das geklärt ist weiter: Alle geben hier hier ihr Bestes. Das ist wirklich toll und so gar nicht selbstverständlich. Das geht auch nur, weil sich alle hier Mühe geben. Online gibt es ja einen Shit Storm nach dem Anderen. Hier nicht. Das ist wirklich unglaublich gut! Die plumpen Trolle hier sind ja schon fast wieder amüsant. Was ich etwas schade finde, das wir hier nur schreiben können. Wir können nicht sprechen und uns nicht sehen. Das hat immense Vorteile, aber auch einige Nachteile. Sprechen ist weniger gefiltert und kann viel emotionaler sein. Das kann auch mal nach hinten losgehen. [b]Aber:[/b] Ich habe ein paar Mal die Treffen der anonymen Nikotiniker besucht. Es ist eine von Laien geführte Selbsthilfegruppe. Die machen das per Zoom Meeting. Da kann man miteinander sprechen und man kann sich sehen. Das Konzept dieser Leute gefällt mir nicht wirklich komplett weil es religiös geprägt ist. Ich weiß, das jetzt sofort bei einigen die das kennen Widerspruch ausgelöst wird. Es ist eben mein Empfinden. Und ich würde es komplett anders machen. Ich hatte schon lange die Idee, sowas hier vorzuschlagen. Für den Fall, das irgendjemand Interesse daran hat würde ich mich natürlich freuen. Mir ist völlig klar, das sowas ein Experiment ist und das es auch nach kurzer Zeit wieder einschlafen kann. Finanziell ist es nicht wirklich anstrengend. Ein Jahresabo Zoom kostet im Moment 150€. Das ist nicht die Welt. Ich sehe zwei Möglichkeiten sich zu engagieren. 1. Es muss ein Rahmen dafür entwickelt werden Das müsste natürlich vorher passieren. Ich kann das alleine machen, aber besser mit einigen zusammen Es ist immer besser sowas mit mehreren Leuten zu entwickeln (2 oder 3) 2. Einfach dann zum Treffen kommen Es könnte zum Beispiel einmal in der Woche für 2 Stunden am Abend stattfinden. Wer das interessant findet, kann ja was schreiben. Per PN, oder wir machen einen Extra thread daür auf. Das wars für jetzt Einen schönen Samstag Abend noch! Klaus
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