Guten Morgen Klaus,
jetzt werde ich hier, in deinem Wohnzimmer, mal etwas mehr Zeilen verfassen ... bisher habe ich mich ja immer sehr kurz gefasst (was eigentlich gar nicht meine Art ist:riesengrinser:).
[b]Also:[/b]
zunächst freut es mich sehr für dich, dass dir dieses Forum so enorm geholfen. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn ich persönlich wusste für mich schon lange, dass ich "Gleichgesinnte" benötige, um den Rauchstopp zu schaffen:
Für einen Selber ist der Ausstieg "die Tat des Lebens" ... zumindest für mich ist es das ... soviel erreicht, aber das Rauchen zu beenden ... wie eine Vollidiotin (so ähnlich spricht da mein innerer Richterin).
Wir alle hier wissen, wir kämpfen wirkliche Kämpfe und unser Nichtrauchendes Umfeld nimmt nicht mal Notiz davon.
Ich hatte deshalb (in der Phase, wo ich mein finales "Rauchstopp-Wissen zusammen hatte) ernsthaft überlegt, ob ich via EBay Leute suche, die ernsthaft gemeinsam mit mir aufhören wollen - bei mir auf dem platten Land gibt es nämlich nicht mal NICHTRAUCHER-KURSE (das werde ich dann machen - lach!).
Ich bin alles andere als ein Social Media Typ und deshalb kam ich erst relativ spät auf die Idee online nach Gruppen zu suchen. Zuerst fand ich eine andere Gruppe (Namen lass ich weg), die sich mit Sucht beschäftigen. Ich meldete mich zum Chat an, stellte mich vor, benannte mein Problem und teile gleich mal mit, dass Rauchen für mich das gleiche Problem ist wie für einen Alkoholiker oder jemanden, der harte Drogen nimmt.
Mein Erlebnis war der reinste Horror: ich wurde mit den - sorry wenn ich das so hart schreibe - üblichen Scheißtipps (Nikotinpflaster oder Tabletten, fertig ist die Laube) beworfen und das war es dann. Nach 30 Minuten schrieb ich, dass ich hier falsch sei und war dort nicht mehr gesehen.
Zum Glück hab ich nicht aufgegeben ... und dann fand ich diese Seite hier. Ich wusste schon lange, dass es "Rauchfrei" als Angebot der BZgA gibt, doch ich versuche ja schon lange das Rauchen aufzuhören, da gab es noch nicht mal das Internet:riesengrinser: .... deshalb kannte ich nur das Heft.
Als ich dann hier war, war meiner der ersten Posts, dass ich so glücklich bin diese Website gefunden zu haben (... kann man irgend wo am Anfang des Dezemberzuges 2023 lesen).
[b]
Von daher:[/b]
ich persönlich bin ein großer Fan von Selbsthilfe durch Laien. Die Zoom-Geschichte finde ich daher sehr interessant, muss allerdings noch im Detail darüber nachdenken, um mir eine finale Meinung zu bilden.
Einen sehr wichtigen Vorteil hast du jedoch schon angesprochen: die Emotionen sind klar sicht- und hörbar. Schreiben ist daher immer ein Risiko, da gibt es sehr viel Spielraum für Missverständnisse. Das kann sich jedoch auch zum Nachteil umdrehen.
Ich sag mal ein Beispiel: Viele Laien glauben, dass das Bewusstsein eines Patienten in einer lebensbedrohlichen Situation stets ein Vorteil sein, weil er mitteilen kann, was passiert ist. Woran sie nicht denken: ein solcher Patient kann um sein Leben schreien, seine unmenschlichen Schmerzen ausdrücken, seine Todesangst etc.. ... und das halten viele Menschen nicht gut aus, u.a. weil wir als Gesellschaft unser Leben (und das meine ich jetzt biologisch) so schön "in Watte gepackt" und Kranke, Alte, Sterbende in entsprechenden Institutionen hinter "möglichst gut verschlossenen Türen ablegen".
[b]Zurück zum Thema:[/b]
Witzigerweise hatte ich die Tage übrigens ähnliche Gedanken in dem Sinn, dass ich nach einem Jahr Rauchfrei sicherlich den ein oder anderen zu einem Treffen irgendwo in der Mitte von Deutschland einladen würde, um sich persönlich kennen zu lernen.
Also, lieber Klaus, du liest, dass du mein Interesse geweckt hast ... und ich wäre bei der Entwicklung dabei, sofern ich für mich zu einem positiven Ergebnis komme.
[b]Zum Schluss noch ein letzter, sehr anderer Satz:[/b]
Mich freut sehr, dass du HIER mit einer "großen Wahrheit, einem großen Scheitern" heraus gerückt bist. Das ist ebenfalls ein großer Schritt, der meines Erachtens mindestens genauso wichtig ist für "Heilung".
Ganz liebe Grüße
Die TAGEBUCH-Micha