[b]Tag 3 Donnerstag[/b]
Steh auf und zünde dir eine Zigarette an.
Wie klar das formuliert ist.
Unmissverständlich.
Nope!
Warum tue ich mir das an?
Irgendwas zerreißt mich.
Ich sehe Bündel von Zigaretten. Ich habe 35 Stück im Mund und atme den Rauch ein.
Ich sehe meterlange Zigaretten, die stundenlang brennen.
Ich soll alle Rauchutensilien wegwerfen, packe aber meine Zigaretten in den Koffer.
Dazu das Etui und den kleinen Aschenbecher. Mache ich aber nicht.
Rauchen!
Nope!
[b]Tag 4 Freitag[/b]
Rauchen
Nope!
Um mich herum sind Raucher.
Nope!
Nach dem Essen schüttet mein Hirn ein Trommelfeuer aus
Ich bekomme ganz eindeutige Befehle.
Der Geist ist frei...das ich nicht lache.
Wir sind konditioniert.
Sich dagegen zu wehren ist anstrengend. Rauchen ist schon eine freie Entscheidung.
Nicht rauchen auch.
Abends gehe ich ein Bier trinken. Um mich herum rauchen alle wie blöde.
War ich auch so?
Ich lerne ein paar Leute kennen. Alle rauchen.
Ich sage nicht, das ich Raucher bin.
Ja, ich sehe mich immer noch als Raucher, obwohl ich nicht rauche.
[b]Tag 5 Samstag[/b]
Sitze im Cafe, neben mir ein Raucher.
Ist mir egal. Ich rieche den Rauch. Es löst nichts aus.
Dann wieder Attacke.
Nope.
Ich habe mich geoutet. Es wird dazu geraten.
Man braucht Zuspruch von den Freunden.
Klappt auch, aber die erwarten jetzt das ich durchhalte. Auch Mist. Die haben keine Ahnung wovon die da reden.
Als ob das so einfach wäre.
Der Befehl im Kopf ist sehr deutlich und extrem resolut.
Zack! Dann flacht es ab und weg ist es.
Aber dann wieder Zack!
ZACK-ZACK-ZACK
Gerade dreimal hinter einander!
Sonst 5 bis 10 mal pro Stunde.
Neben mir sitzt ein Pärchen. Mittelalt.
Sie haben das teuerste Gericht bestellt, eine Fischplatte für 2 Personen.
Sie bekommen zuerst jeder einen Seeigel, den sie tapfer auslöffeln. Dann kommt ein großer gegrillter Fisch.
Der Kellner versucht verzweifelt den Fisch zu filetieren und richtet dabei ein Massaker auf der Platte an.
Meine Bestellung... Fleisch bitte ... wurde verstanden. Ich bekam einen Querschnitt der Küche auf den Teller.
Attacke!
Nope!
Ich denke über eine App nach, die den ganzen Gedanken Müll aufnehmen kann.
So, das ich das den Freunden nicht aufbürden muss.
Attacke
Nope
Gut, wer das hier liest wird sich auch fragen was das soll.
[b]Tag 6 Sonntag[/b]
Ich denke darüber nach heute meine restlichen Zigaretten zu verschenken. Immerhin ein Big Pack meiner Lieblings Sorte und ein gefülltes Etui mit derselben Sorte.
Ein ganz mieses Gefühl beschleicht mit. Wegschmeißen würde mir leichter fallen.
Ich finde eine riesige Papiertüte, packe die Zigaretten darein und lege noch ein Feuerzeug dazu
Ich komme mir vor, als wollte ich Whisky im Central Park trinken.
Ein paar Minuten später bestelle ich ein Bier und sitze auf der Terrasse.
Kein Schwein raucht hier?
Hääh??
Wie jetzt, das war sonst nie so.
Da! Hah!
Nee, ein Dampfer.
Mein Bier ist fast zu Ende, die Zigaretten liegen neben mir auf dem Tisch.
Ich denke an das miese Gefühl, als ich das hier plante.
Da sehe ich eine Rauchwolke. Ein Pärchen, sie steht auf und geht in das Café hinein, er lehnt sich zurück, zieht an seiner Zigarette und schaut sehr zufrieden in die Welt.
Ich denke, ok der isses jetzt.
Hi..I have a question.
Der Typ schaut verwundert, nickt aber.
Do you like to smoke?
Der Typ schaut noch verwunderter.
I mean, do you really enjoy smoking?
Yes!
Ok, then I have something for you.
Ich packe die Zigaretten aus der riesigen Tüte und lege sie vor ihn auf den Tisch.
Danach das Etui und zum Schluss das Feuerzeug.
Ich schaue ihn an und sage
That's for you?
Er ist etwas verwirrt und fragt
Why?
Because I stopped smoking!
Seine Freundin kommt zurück. Er zeigt ihr die Zigaretten. Sie freut sich total und zeigt mir ihr Zigaretten Etui.
Ich bin erleichtert, das miese Gefühl am Anfang hatte keine realen Gründe.
[b]Tag 7 Montag[/b]
Heute wird die Woche voll.
Ich sitze im Zug und fahre nach Berlin.
Gut, das hier keiner raucht. Zu Hause angekommen werde ich fast wahnsinnig.
Volle Aschenbecher, halbvolle Zigaretten Schachteln.
Diesmal landet alles im Müll.
[b]Tag 8 Dienstag[/b]
Die Kraft nein zu sagen lässt nach. Nein heißt nein.
Ich muss an Frauen denken, die andauernd nein sagen müssen.
Irgendwann hat man die Nase voll davon.
Sitze jetzt in einem gemütlichen Cafe. Zum ersten Mal nicht im Rauchersalon.
Tag 9 Mittwoch
Nichts dringendes auf der Jobliste, deshalb lege ich noch ein paar freie Tage ein. Ich treffe eine Freundin zum Cafe trinken. Später sind wir an der Spree und genießen das schöne Wetter.
Alles Normal? Nein, keine Zigarette! Es giepert mich, ja! Aber es ist immer schnell vorbei. Ich müsste es mal stoppen, mit einer Stoppuhr. Hier lese ich immer etwas von wenigen Sekunden oder Minuten.
Schwer zu sagen.
[b]Tag 9 Mittwoch[/b]
Nichts dringendes auf der Jobliste, deshalb lege ich noch ein paar freie Tage ein. Ich treffe eine Freundin zum Cafe trinken. Später sind wir an der Spree und genießen das schöne Wetter.
Alles Normal? Nein, keine Zigarette! Es giepert mich, ja! Aber es ist immer schnell vorbei. Ich müsste es mal stoppen, mit einer Stoppuhr. Hier lese ich immer etwas von wenigen Sekunden oder Minuten.
Schwer zu sagen, wie lange es wirklich dauert.