Ein Tagebuch

[b]Tag 76 Montag[/b] [b]Die 100 Tage zum Nichtraucher[/b] Ich schaue mir gerade den Rauchfrei Kalender an. Der war mir in den letzten Wochen immer ein treuer Begleiter. Noch 24 Tage und ich bin bei Tag 100 angekommen. Zum ersten mal denke ich länger als einen Tag voraus. Tag 100! Da sagt der Kalender. Super, jetzt bist du Nichtraucher. Das sind noch knapp 4 Wochen! Zeit für eine Bilanz? Vielleicht. Also erstmal hier diese tolle Reisegesellschaft. So habe ich mir immer eine Bahnreise vorgestellt. Verrrückterweise, habe ich dieses Jahr zum 1. Mal meine Sommerreise mit der Bahn gemacht. Früher bin ich immer geflogen, die letzten 10 Jahre nur mit dem Auto. Jetzt eben Bahn. Die Klimakrise lässt grüßen. Naja, die Bahnreise hier war erlebnisreicher. Im real life ist es weniger kommunikativ. Ich lerne hier viel, und bewundere alle, die um das selbe Ziel kämpfen. WoW, das ist was Besonderes. Klar, in der Politik, im Verein, im Ehrenamt und im Job engagiert man sich auch. Allerdings nicht so emotional und nicht so leidenschaftlich. Es geht hier auch um viel: Jede / jeder der seine Sucht kontrollieren will muss sein Leben etwas ändern. Manche mehr, andere weniger. Aber wir müssen, sonst werden wir das Problem nicht bewältigen. Das macht uns hier zu einer besonderen Gemeinschaft.

Hi SarahAnne Wir haben keinen Platz mehr beim Griechen bekommen und sind zum Lieblings Holzkohlen Türken gegangen. Das war super! Wir dürfen keine Gelegenheit auslassen, unds für diese harte Schufterei hier zu belohnen. Mit der Sucht aufhören....ja klar .... aber da muss auch Genuss dazu, sonst schaffe ich das nicht!! Schöne WE für dich

Hallo Klaus, wie war es beim Griechen? Ich war heute auch spontan dort :riesengrinser: Da musste ich an dich denken. Hab es mir gut gehen lassen und natürlich zu viel gegessen. Hab ein schönes Wochenende :smileumarmung:

Danke für deinen Zuspruch, Klauser! Die bittere Pille ist geschluckt und Selbstmitleid bringt einen nicht weiter. Schlimmer geht immer, man muss sich das vor Augen führen.

[b]Tag 73 Freitag[/b] Parker16 SarahAnne Speedy G. Trudelinse [b]Vielen Dank für euren Besuch.[/b] Ihr wisst ja, wie das so ist. Das eigene Leben erscheint immer als das Normale und Langweilige. Alles Andere ist das Aufregende und Unbekannte. So geht es mir jedenfalls. Eure Unterstützung ist mir teuer und hilfreich. Irgendwo habe ich gelesen, das eine Sucht ein Schlüssel zum Leben ist. Schließen wir unser Leben auf und entdecken wir es neu. Wir werden mit unserer Sucht leben müssen, allerdings müssen wir uns ihr nicht ergeben! @Parker16 Rauchen oder nicht rauchen sollten wir immer für uns selber tun. Bekannte und Freunde sind schon wichtig, allerdings sind wir letztlich ganz allein in diesem Universum. Rauchen zerstört unser Leben. Deshalb ist es gut, damit aufzuhören. Deshalb sind wir hier. @SarahAnne Der Grieche ist tatsächlich für heute Abend geplant! @Speedy G. Danke für deine Unterstützung. In der Tat ist es gut hier auf Gleichgesinnte zu treffen. Seit einiger Zeit lese ich die Todesanzeigen in der Zeitung. Natürlich achte ich auf die Geburtsjahre. Da fällt mir auf, das einige ungefähr in meinem Alter oder sogar jünger sind. Wenn dann noch da steht .... nach langer schwerer Krankheit ..... komme ich schon ins Nachdenken. @Trudelinse Es tut mir leid, was dir passiert ist. Das ist ein schrecklicher Unfall. Ich hoffe sehr, das du dich davon erholen kannst und die Mediziner dich bald reparieren werden! Bis es soweit ist, wird sich deine Lunge regenerieren. Dein Körper wird mit frischem Sauerstoff versorgt und alles wird schneller heilen

Morgen Klaus. Ich kann nur staunen was du schon alles durchgemacht hast. Und dann hast du jetzt noch die Energie viele von uns mit durchzuziehen und uns immer wieder aufzubauen. Ich habe jetzt auch schon einige Male von Bekannten gehört, warum ich denn jetzt nach so langer Zeit noch aufhören will. Ehrlich gesagt spielt mir das in die Karten weil ich sowieso so labil bin und das doch irgendwie eine Unterstützung und ein Grund zum wieder rauchen bedeutet. Noch versuche ich standhaft zu sein....aber es ist so schwer. :cry::nikotinteufelch

Guten Morgen Klaus :coffee: Da bin ich total bei Speedy. Wahnsinn, was du schon alles geschafft hast. Du kannst wirklich mega-stolz auf dich sein. Ich hoffe, es wird langsam wieder etwas heller bei dir und du hast die Depressive Phase bald geschafft. Geht's denn noch zum Griechen die Tage? Wünsche dir ein schönes und erholsames Wochenende. Liebe Grüße Sarah :smileumarmung:

Hi Klauser1313, wahnsinn was Du schon alles geschafft hast. Da würde ich denken das Du den Nikotinteufel auf jeden Fall besiegst. Was macht deine Depressive Stimmung, ist es heute wieder besser? Hast Du heute was schönes erlebt? Du kannst auf jeden Fall total stolz auf Dich sein:gefsmilie: Schlaf schön :smileumarmung:

Klaus, erstmal vielen Dank für deine Ehrlichkeit und Offenheit, welche du hier mit uns allen teilst. Ich ziehe meinen Hut vor dir, dass du so viel Kraft, Stärke und Willen aufgebracht und dich den diversen Süchten gestellt und sie besiegt hast!!! Ob du deine letzte Sucht auch noch besiegen wirst, liegt natürlich ganz in deiner Hand (wie bei uns allen hier). Der Austausch und das Schreiben in diesem Forum stärken auf jeden Fall deine Sturheit und deinen Willen! Ich glaube daran, dass du es schaffst!!! Und zum Aufhören ist es nie zu spät. Jeder Tag ohne Zigarette ist ein gewonnener Tag!!! :quartfoil:

[b]Tag 72 Donnerstag[/b] @Jutta und Sternchen Speedy Vor langer Zeit machte ich etliche Versuche mit dem Rauchen aufzuhören. Das hatte natürlich seine Gründe. Ich hatte multiple Sucht Probleme. Haschisch - Spiel - Workoholic - Tabak - Alkohol Alles in einem Umfang ..... Naja..... schlimme Zeiten damals Alkohol und Spiel bin ich ganz alleine losgeworden. Ich arbeitete damals mit vielen Alkoholikern und Koksern zusammen, Das war mir ein mahnendes Beispiel. Dann steckte ich in einer dicken Krise. Heute nennt man das Burn - Out. Damals hieß das Midlife Crisis Ich war fix und fertig und machte eine Therapie Das half mir dann auch die Workoholic Phase zu beenden. Das alles ist ungefähr 30 Jahre her. Übrig blieb der Tabak. Das war die härteste Nuss, bis heute. Mir wurde schon oft gesagt, so alt wie du jetzt bist, was willst du dir da antun? Der Stress mit dem Entzug.....rauch doch einfach weiter. Warum das Leben unnötig schwer machen? Der Gedanke aufzuhören war aber immer da. Im Hintergrund nur. Vermutlich habe ich es mir auch nicht zugetraut. Jetzt sitze ich da und denke.... na ja! Alles nicht so einfach. Zurück ist Quatsch. Weitermachen ist angesagt. Mein größtes Problem mit dem Entzug sind Stimmungs Schwankungen. Regelrechte Depressionen. Klar, sowas hatte ich schon mal. Aber seit ich nicht mehr rauche spüre ich das öfter.

[i]Eventuell spielt das Alter bei der Motivation eine Rolle. Bei dem ersten Rauchstopp warst du wesentlich jünger. Ich denke, je jünger man ist, desto eher kann man sagen: "Ich habe ja noch Zeit." Je älter man wird, desto schwieriger wird der Zeitfaktor. Man realisiert jetzt eher, dass das Leben endlich ist und man eben nicht ewig Zeit hat.[/i] Hallo Jutta, du spricht mir aus der Seele - das denke ich auch...umso älter wir werden umso klarer realisieren wir unsere mutmaßliche Restlebenszeit. Gruß, Sternchen Eva

Hallo Klaus, ich las schon einmal bei dir, dass du nach 3,5 Jahren für 20 Jahre rückfällig geworden bist. Kannst du dich an den Grund erinnern? War es Leichtsinn ("nur die eine Zigarette") oder war es eine Stresssituation? Eventuell spielt das Alter bei der Motivation eine Rolle. Bei dem ersten Rauchstopp warst du wesentlich jünger. Ich denke, je jünger man ist, desto eher kann man sagen: "Ich habe ja noch Zeit." Je älter man wird, desto schwieriger wird der Zeitfaktor. Man realisiert jetzt eher, dass das Leben endlich ist und man eben nicht ewig Zeit hat. Ich denke manchmal, das war einer der Gründe, warum ich 2 Monate nach dem Tod meiner Mutter aufhörte, die mit 91 Jahren starb (sie hat nie geraucht). Ich wünsche dir einen schönen Tag! LG Jutta