Chat am Dienstag

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27.04.2025 09:35

Ein Tagebuch

835
835Beiträge
24.07.2024
16:04 Uhr
[SIZE=2][b]Tag 344 Mittwoch[/b][/SIZE] [b]Ich tu mir weh![/b] Was mache ich, wenn ich Zigaretten rauche? Ich zerstöre meinen Körper! Mit jeder Zigarette ein bisschen mehr. Nach und Nach 1000ende Giftstoffe jede Stunde. Ein Fluten mit Gift. Ich weiß noch, wie erschrocken ich war als die Oder voller toter Fische war. Mein Lieblingsfluss, vergiftet. Wie konnten die nur so nachlässig sein. Das war schrecklich. Wie konnte ich nur so nachlässig mit mir selber sein? Warum habe ich mir so weh getan? Wozu dieses ganze Gift? War es, um mir zu beweisen wie stark ich bin? Gibt es eine Art Todestrieb in mir? Bin ich einfach nur super blöde? Und dann, als ich endlich damit aufhören wollte fing ich an massenhaft Zucker in mich rein zu stopfen. Auch wieder so eine super Idee! Dann kam der Käse. Fett musste es sein. Wenn es richtig fett war, verschwand der Suchtdruck. Zucker alleine hat nicht funktioniert. Aber Sahne hat funktioniert. Michshakes mit Sahne. Schoko mit Sahne Eis mit Sahne. Da war der Zucker wieder. Mit Sahne war es gut. Ich bin fett geworden. Jeder / Jede sagt es mir. Hey Hey WoW! Da ist aber was gewachsen. Ja, sage ich. Da ist was gewachsen. Da habe ich mir wieder wehgetan. Irgendwas mache ich falsch. Aber noch bin ich ein neuer NichtmehrRaucher Und noch lerne ich jeden Tag etwas Neues.
11.07.2024
17:30 Uhr
Alter Schwede wie anstrengend zu lesen! obwohl ich aus den Beiträgen vorher wußte dass es nicht sein kann, fand ich es total anstrengend zu lesen- warum, weil ich diesen Alptraum aus der Realität kenne :bang: zack wieder drin in dem zentnerschweren Abhängigkeitsverhältnis. gruselig, echt. HAllo XT600E mit zwei Zigaretten zufrieden..... auch eine teure Illussion in der ich mich lange befand... sich eine Zigarette zu "gönnen" oh mann. Die Realität war bei mir, dass die erste Zigarette mich so schwindelig machte dass mir Hören und Sehen verging. Ich habe sie nur zuende geraucht wie man einen Alptraum zu Ende aushält. rückblickend unfassbar wie man sich gequält hat.
11.07.2024
16:37 Uhr
Hallo Klaus, was soll ich sagen:roll: Auch mir geht es so, das ich geträumt habe. Und zwar, dass ich mir 2 Zigaretten gönne am Tag und das ich damit gut zufrieden bin. Tja. So kann man sich was vormachen. Es ist schon verrückt:lol: Die Sucht, die Sucht… Ich habe immer dann Lungenschmacht, wenn ich gestresst bin. Ich sage mir dann: Das geht vorbei, was ja schon mal hilft. Aber der Gedanke, wie gierig ich geraucht habe. Da will ich auch nicht wieder hin….Oh Mann. Also weiter auf dem Nichtraucherweg8)
11.07.2024
11:02 Uhr
Hallo Klaus, ich bin sehr dankbar, dass du uns dein Tagebuch mitlesen lässt. Ich selbst bin noch am Anfang meiner Rauchfrei-Reise und sehr froh in deinem Tagebuch lesen zu können, mit welchen Gefühlen du am Anfang konfrontiert warst. Vieles was du geschrieben hast, spricht mir aus der Seele und ich schöpfe die Hoffnung auch durchzuhalten! Danke! LG Monika
11.07.2024
07:08 Uhr
Lieber Klaus, vielen Dank für deine Glückwünsche. In meiner Anfangszeit habe ich dein Tagebuch jeden Morgen beim Kaffee gelesen, so kam ich auch über die ersten Tage. Danke dafür. Liebe Grüße Anke
10.07.2024
09:26 Uhr
Oh Gott, wie schrecklich! Vielen Dank, dass Du auch so schlimme Träume mit uns teilst. Bis zum Schluß dachte ich oh Gott nein! Klaus raucht nach so langer Zeit. Und dann die Auflösung. Nur ein Albtraum. Tatsächlich hab ich in meinen Träumen oft geraucht.. auch das Aufwachen fühlt sich so an, als ob ich Abends zu viel geraucht und getrunken hätte. Manchmal dauert es eine Weile bis die Erlösung und die korrekte Erinnerung kommt. NEIN! Du hast nicht geraucht. Seit 3 Wochen nicht. Es ist gut zu wissen, dass auch nach so langer Zeit noch solche Träume da sind und dieser Teil unserer Identität präsent ist. Da bin ich gut vorbereitet und wachsam. Lieben Dank für diesen Krimi zum Frühstück. LG Karola
10.07.2024
09:16 Uhr
[SIZE=2][b]Tag 330 Mittwoch[/b][/SIZE] [b]Träume[/b] Es passierte so unvermittelt geradezu nebenläufig. Plötzlich war da diese brennende Zigarette in meiner Hand. Den Bruchteil einer Sekunde später war sie in meinem Mund. So, wie wir uns kratzen obwohl wir das nicht wollen. Unwillkürlich. So heißt es dann. Ich zog zwei oder dreimal an dieser Zigarette. Irritation! Warum? Wo kam die eigentlich her? Wer gab mir die? Jemand offerierte mir eine neue Zigarette. Ich griff danach und zündete sie an. Stimmt, ich hatte meine Feuerzeuge nicht weggeworfen. Ich dachte, ich werde später damit aufhören, wusste aber genau und ganz sicher, das ich das nicht tun würde. Also, da rauchte ich wieder. Es fühlte sich völlig normal an. Normal! Aber es ist doch nicht normal. Da war so ein Gefühl von Bedürftigkeit. Ein Gefühl von einem inneren Loch. Der Wunsch alles nachholen zu müssen. Der Gedanke war zugleich schön und schrecklich. Vor allem aber: Diesen Gedanken kannte ich. Es war ein alter vertrauter Gedanke. Woher nur kannte ich diese Gefühl so gut? Es gab noch einen anderen Gedanken. Ich habe doch aufgehört. Warum tue ich das hier? Fast ein Jahr komme ich ohne Rauchen aus. Aber das fühlte sich sehr entfernt an. Ich kaufte eine Schachtel davon. Es war ein gutes Gefühl nun einen gehörigen Vorrat zu besitzen. Früher hatte ich immer mindestens eine Schachtel Reserve. Dann musste eine neue Stange her. 3 km mit dem Fahrrad, oder mit dem Auto. Dem Späti an der Ecke war das nicht geheuer. “Wenn du die woanders kaufst, dann bleibe ich darauf sitzen” Also der Tabakladen in Kreuzberg Also mindestens die letzte volle Packung und die Angebrochene war da. Jetzt hatte ich eine Volle. Ich rauchte wieder. Der Gedanke an das Aufhören wurde dünner. Ja, ein dünner Gedanke. Ich dachte an die anderen, die wieder rauchten. Auch diese Gedanken erschienen mir normal. Ja, es war doch immer so, Rauchen gehört doch zu uns. Wir sind die Raucher! Wir sind doch so! Ich bin ein Raucher! Ich rauche gern! Jeder Widerstand war gebrochen und verschwunden. Ganz leise schlich ein Gedanke vorbei: Ich höre gleich wieder auf. Dann klingelte der Wecker.
08.07.2024
18:23 Uhr
Hallo, lieber Klaus! Kaum zu glauben, vor fast einem Jahr haben wir aufgehört. Manchmal ist meine Sehnsucht nach einer Zigarette auch noch sehr stark, aber irgendwann ist diese Sehnsucht dann auch wieder weg. Heute war ich beim Lungenarzt, um einfach mal durchchecken zu lassen, welche Schäden meine Raucher Karriere angerichtet hat. Toi toi toi er konnte weder COPD noch sonst irgendetwas feststellen, ich hoffe, bei dir ist es ähnlich! Wir bleiben stark. Liebe Grüße! :heart:
08.07.2024
08:56 Uhr
Hallo Klaus- ich habe dein Tagebuch gelesen und so wie du schreibst denke ich mir, dass könnte von mir sein - die gleichen Gedanken - die gleichen Ängste und was mit der neu gewonnen Freiheit anfangen- es gab ja nie einen Plan B - das ist die größte Herausforderung- für mich zumindest - da hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht Ich wünsche dir alles erdenklich gute und viel Durchhaltevermögen und danke für deine Hilfe und deinen Rat - die hier im Forum sehr vielen eine große Stütze ist - ich möchte einfach mal dafür vielen lieben Dank sagen :flower:
05.07.2024
11:06 Uhr
[SIZE=2][b]Tag 325 Freitag[/b][/SIZE] [b]Craving und die neue Freiheit[/b] Bald kommt der August. Der Monat an dem ich letztes Jahr meinen Rauchstopp startete. 325 Tage sind vergangen und immer noch drängt etwas in mir wieder zu rauchen. Es sind die Momente der Ruhe, der Besinnung. Momente, die nur mir gehören. Momente, in denen mich niemand und nichts stören soll. Momente, in denen meine Gedanken tun was sie wollen. Keine Kontrolle, keine Rolle, keine Zwänge. Die Abwesenheit aller Zwänge. Das ging immer nur mit Zigarette. Das hatte mit Freiheit nun wieder gar nichts zu tun. Diese kleinen Auszeiten, kleine Fluchten, kleine Geistes Reisen. Und genau das sind die Momente in denen es mich am meisten triggert. Ich jammere nicht, es ist nur sonderbar wie fest das alles in meinem Kopf verankert ist. Naja, er kennt ja nichts anderes. Mein ganzes Leben lang war es so. Und nun? Die Befreiung von der Zigarette hat begonnen. Eine Revolution in meinem Leben. In jeder Revolution wird vieles radikal geändert um danach eine neue Normalität zu finden Also weg mit den alten Ritualen. Und jetzt sind ein paar 100 Tage ohne diese Rituale vergangen. Jetzt gilt es neue Rituale zu finden. Das sagt sich so einfach. In meiner Schöne Dinge Liste gibt es genug Anregungen. Womit anfangen? Wie anfangen? Freiheit kann unbequem sein, weil niemand da ist der mir erklärt wie ich damit umgehen kann. Wenn ich Google frage werde ich mit Millionen Antworten bombardiert. Ein paar Beispiele: Das Ungeheure, das einem Menschen eingeräumt ist, ist die Wahl, die Freiheit. Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten. Freiheit ist Hingabe – Hingabe an eine selbstgewählte Idee. Die Freiheit ist nicht die Willkür, beliebig zu handeln, sondern die Fähigkeit, vernünftig zu handeln. Freiheit ist ein Gut, dessen Dasein weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen. Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut. Die Sklaven von heute werden nicht mit Peitschen, sondern mit Terminkalendern angetrieben. Je freier man atmet, desto mehr lebt man. Super, alles super! Und was mache ich jetzt? Vielleicht da anfangen wo die größten Ängste liegen Das war immer schon ein gutes Konzept. Die Dinge in den Focus legen, die immer sehnsüchtig umkreist wurden. Ein Schlagzeug kaufen und loslegen?! Vielleicht genau das, oder etwas in dieser Richtung. Ich werde darüber nachdenken.
29.06.2024
10:30 Uhr
Lieber Klaus, über deinen Besuch und deine Glückwünsche habe ich mich sehr gefreut. Ich wünsche dir auch einen schönen Tag mit viel Sonne, Traudl :sun::sun::sun:
14.06.2024
15:24 Uhr
Lieber Klaus Ich habe mich sehr gefreut, dass du bei mir reingeschaut hast. Ich lese dich sehr gerne und bin immer gespannt, was du zu erzählen hast, was dir so durch den Kopf geht, was im späti, beim Bäcker oder im Kloster passiert - irgendwas ist ja immer los:riesengrinser: Ja, nun habe ich 500 Tage geschafft. Nie hätte ich mir das vorstellen können. Stück für Stück bin ich aber tatsächlich dort hingekommen :-? Echt jetzt? Unglaublich... Ich hatte aber auch viele helfende Menschen an meiner Seite. :gemeinschaft: Sehr hilfreich :lol: Bis bald und liebe Grüße Ulrike
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