Hallo und guten Abend Marion,
du hast da verschiedene Nägel auf den Kopf getroffen, mit dem was du sagst.
Ich mag tatsächlich keinen Trubel und kein Aufsehen um mich. In Bescheidenheit tun, was ich zu tun habe, zu sagen was ich denke sagen zu sollen, das reicht. Mehr muss es nicht sein.
Kekse? Ja, richtig erkannt, totale Fehlanzeige bei mir, man kann Nahrungsmittel effektiver und nachhaltiger vernichten. Ich muss sie nicht erst Energie verschleudernd verunedeln, bevor sie dann dem Müll zugeführt werden.
Aber du hast ja mein alternatives Angebot bereits gesehen und wie ich deinen Zeilen entnehme, für gut befunden.
Der Gottesdienst, du hast danach gefragt. Es war ein Entschluss von mir, dort hin zu gehen, ein Entschluss basierend auf meinen persönlichen Empfindungen und Gefühlen. Ich bin Christ, wie du, ich bin katholisch erzogen, mit dem ganzen kompakten und prall vollem Programm, habe aber schon vor langer Zeit mit der katholischen Kirche, wenn du so willst, gebrochen. Auf Lohn- und Steuerpapieren bin ich Katholik, aber mit dem Bodenpersonal unseres christlichen Gottes habe ich eklatante Identifikationsprobleme. In meinen Augen lebt die Kirche nicht nach innen, was sie nach außen predigt und wofür sie nach außen sogar Prozesse anstrengt.
Fazit, ich bin Christ! Und ging hin, um als Christ ein Zeichen zu setzen, dass kein Terror der Welt mich abhalten kann, mein Leben zu führen. Der Gottesdienst war gut, es war richtig ihn zu veranstalten. Die gesprochenen Worte beider Vertreter der Amtskirchen gut, richtig, sauber und effizient gewählt. Es war richtig hinzugehen um eben das angesprochene Zeichen zu setzen.
Im Nachhinein betrachtet müsste ich allerdings sagen, ich hätte meine Entscheidung besser überdenken sollen. Mir war für mich zu VIEL Fernsehen, zu VIEL Prominenz da. Prominenz die mit ihrer Anwesenheit nichts weiter tut als sich selbst ein Alibi zu liefern.
In der einsamen Berghütte eines Bergbauern in der Steiermark sah ich mal bei einer Wanderung folgenden auf Holz gebrannten Sinnspruch:
Ihr denkt der Jäger sei ein Sünder,
weil selten er zur Kirche geht.
Im stillen Wald ein Blick zum Himmel
ist besser als ein falsch Gebet.
Diesen Sinnspruch habe ich in mein Leben transportiert, und ich wünschte, manch prominente Person würde den Spruch mit in ihr Leben nehmen.
Es grüßt nachdenklich Daniel aus dem Plänterwald