Hallo und guten Abend alle zusammen,
ein sehr langer, aber auch unermesslich schöner Tag geht zu Ende. Ein Tag, an dem ich mich mit geringem finanziellen Aufwand belohnt habe für mein Leben als NichtMehrRaucher. Und gerade weil dieses Leben als NichtMehrRaucher wirklich schön ist, ich es als große Bereicherung empfinde, denke ich, sollte ich meine Erlebnisse hier teilen.
Bekanntlich habe ich zur Zeit Urlaub, euch ist ebenfalls bekannt, das ich gestern die Renovierung meines Flurs in der Wohnung einen Tag früher als geplant abschließen konnte. Dadurch hatte ich heute also Luft, zeitlich gesehen. Was tun? Natürlich, ich brauche euch das nicht zu sagen,die Arbeit gestern, am 16. war noch mal hart genug, um mich dann abends auch nach dem Bad erschöpft sein zu lassen. Ich gönnte mir noch einen kurzen Blick ins Internet,in mein Postfach, in die Wettervorhersage und stellte fest, dass laut dieser heute noch mal ein schöner Tag sein könnte. Also ging ich bereits um ca. 21:30 ins Bett.
Um 05:30 Uhr klingelte mich der Wecker aus dem Schlaf, ich hatte ihn absichtlich auf diese Zeit gestellt. Morgentoilette, Kaffee trinken, eine Schnitte Brot belegt mit Käse essen, nach E-Mails schauen, all das tat ich in der Zeit bis 07:00 Uhr, ich schaute auch noch mal nach dem aktuellen Wetter. Mit Thermokanne, Rucksack, Fotorucksack und Fahrrad zog ich dann los zum Bahnhof und für mit der S-Bahn zunächst bis Bahnhof Lichtenberg, um dort dann umzusteigen und Richtung Küstrin/Kiez zu fahren.
Eingeweihte Brandenburger und Berliner wissen, was es in aller Regel bedeutet, wenn Berliner oder Brandenburger nach Polen fahren. Sie tanken dort und kaufen dort ein, vorwiegend billige Zigaretten. Und ich fuhr also mit dem Zug nach Polen. Das erste Mal in meinem Leben fuhr ich als NichtMehrRaucher sozusagen in die Höhle des Löwen, in Richtung polnischer Bazare, wo sich die Standinhaber der Stände mit Zigaretten gegenseitig zu unterbieten versuchen und den Kunden locken mit riesweise beigegebenen Einwegfeuerzeugen.
Allerdings fuhr ich nicht bis in die polnische Stadt Kostrzyn nad Odr?, vormals Küstrin, sondern ich verließ den Zug mit meinem Fahrrad bereits in Golzow. Eine mit Salat und Käse belegte und eine trockene Schrippe waren bei einem Bäcker schnell gekauft und ich machte mich glücklich auf Richtung Osten, die B1 entlang bis Küstriner Vorland, wo ich dann nach rechts in südliche Richtung abbog. Immer auf dem Oderdeich durch herrliche Morgenlandschaft fahrend, alleine in einer wunderschönen Natur war bald eine passende Bank mit schönem Blick gefunden, um die Schrippen und Kaffee aus der Thermokanne fachgerecht zu entsorgen.
Dann ging die Fahrt auf dem Oderdeich weiter, teilweise die mäandrierende Oder im Blick, teilweise die Oderauen, immer wieder von laut trompetenden Kranichschulen überflogen, auch Formationen heimkehrender Gänse, fuhr ich die herrliche Landschaft genießend bis Reitwein. Ich kenne diese Region sehr gut, ich wusste, wohin ich für eine frühe aber stärkende Mittagsmahlzeit fahren musste und bekam Sülze mit Bratkartoffeln und Remouladensauce, die ich draußen am Biergartentisch einnehmen durfte.
So gestärkt ging es dann wieder zurück nach Küstrin/Kiez, um dann dort über das Küstriner Vorland auf die polnische Seite zu fahren. Ja, ich habe den polnischen Basar besucht und eingekauft, sogar viel eingekauft, nämlich gute und leckere polnische Krakauer, Podolski, nein, nicht den Fußballer, dort ist Podolski eine Hartkäsesorte, in etwa vergleichbar mit Edamer und Tilsiter. Ich habe Süßwasserfisch gekauft, Wels, Schleie und Zander, Kaffee und Schuhe. Eine Tischdecke gefiel mir, sie ist meine erste
NichtRaucherOsterTischdecke :riesengrinser:
Ja klar, ich bin danach dann auch noch weiter nach Kostrzyn ins Stadtzentrum gefahren, habe dort einen Discounter besucht und mich mit Lebensmitteln eingedeckt, die in Deutschland deutlich schwieriger zu bekommen sind, zum Beispiel Buchweizenschrot. Zum Abschluß musste ich dann natürlich auch alles wieder zurück radeln nach Golzow. Halt Stop, nein,ich hätte natürlich auch in Kostrzyn bereits in den Zug steigen können. Aber ich hatte noch Zeit bis 20:15 Uhr, also ließ ich meinem sportlichen Ehrgeiz freien Lauf und radelte bis Golzow, um dort in den Zug zurück nach Berlin zu steigen.
Liebe Forumsuser, ihr mögt das hier alles als Selbstdarstellung verurteilen. Und in euren Augen werdet ihr euch mit dieser Einschätzung im Recht finden. In meinen Augen könntet ihr kaum falscher sein. Denn ich schrieb dies alles zu einem Zweck:
Euch klar zu machen, was wir mit unserem Projekt der Rauchfreiheit gewinnen, und um euch anzuregen, euer Projekt mit aller Kraft und allem Willen umzusetzen und schließlich gleiche oder ähnlich gelagerte Gewinne daraus zu ziehen, wie ich es tue.
Es grüßt ein glücklicher weil das rauchfreie Leben genießender Daniel Friederici