Hallo und guten Abend zusammen,
was für ein Tag war das heute, es muss ein gebraucht gekaufter gewesen sein. Um es kurz zu machen, Dienstbeginn 14:30 Uhr, ich war pünktlich da, heute eingesetzt in einer Pflegeeinrichtung, in der ich das letzte mal vor 5 Jahren eingesetzt war. Ich habe die Arbeit wie gewohnt angetreten, war das gewohnte Bild, Routine, wie ich sie kenne.
Eine Bewohnerin, bettlägerig, wollte ich dann bereits für die Nacht bekleiden, sprich, den Pullover aus, das Unterhemd ausziehen, danach das übliche, ich sag mal, Senatsflügelhemdchen, das übliche Krankenhausnachthemd halt, anziehen. Leider packte dabei die gute Frau meinen Daumen, den der rechten Hand, ein kurzer Griff, ein Ruck, ein Zuck und mein Daumen entschied sich der Klügere zu sein, er gab mit knirschendem Geräusch nach, im Winkel von 160° bei senkrecht aufgerichtetem Arm blieb er stehen, oder hängen eher.
Nun trage ich Gips, es ist bei allem noch gut ausgegangen und einfach nur ein glatter Bruch der Proximal Phalanx des Daumens, also der vorletzte Knochen. Am Computer tippen geht, wie ich feststellen kann :lol: , Schuhe zu binden ist ganz doof :|.
Aber das alles ist eigentlich unwichtig gegenüber dem, was ich im Krankenhaus erleben konnte. Klar, in Berliner Krankenhäusern gibts wie bei allen in der gesamten Republik Wartezeiten. Auch ich musste nach der Aufnahme in der Rettungsstelle erst mal warten. Man gab mir zu verstehen, dass es wohl zwei bis drei Stunden dauern werde. Gut, also dann, dann warten ich, aber auf das gerüttelt volle Wartezimmer hatte ich keine lust. Ich war warm angezogen, setzte mich dann erst mal für eine Zeit nach draußen. Da gab es für Raucher einen Schutz, wie eine komfortable Bushaltestelle gebaut, ein Standascher in der Mitte, viel frische Luft.
Für mich für die erste halbe Stunde der Wartezeit genau das richtige, denn ein wenig übel war mir schon, die frische Luft ließ mich klar werden. Während ich da nun so saß, wurde eine Frau von zwei Herren im Rollstuhl aus dem Krankenhaus genau zur Raucherinsel gefahren. Ungeniert erzählte sie dort ihrem Besuch, offensichtlich ihr Bruder und ihr Sohn, wie sehr sie unter Luftnot leide und die diesbezügliche Diagnose, während sie dabei ihre Zigaretten rauchte.
COPD, Asthma, muss im Rollstuhl gefahren werden, aber zum Rauchen reichte es noch.
Muss man das verstehen? Muss ich das verstehen? Kann man das verstehen?
Bei allem Respekt, mein Begriffsvermögen endet an dieser Stelle.
Aber eins habe ich damit wieder dazu gelernt:
Wie schön, das ich aus der Nummer raus bin., wie schön, Nichtmehrraucher zu sein.
Ich sage jetzt gute Nacht, ich muss morgen früh gleich erst mal zum D-Arzt.
Es grüßt Daniel aus dem Plänterwald