07.11.2016
23:54 Uhr
Hallo und guten Abend gitte,
nach dem Lesen eines sehr beeindruckenden Postings, eines tief unter meine Haut gehenden Postings bei casaneu, geschrieben am 06.11.2016 22:31Uhr, denke ich von mir sagen zu können,
meine Schreibe hier wird sich nicht ändern. Ich werde sagen was ich denke sagen zu müssen. Nur eins werde ich nicht, den gerade einkehrenden Frieden erneut durcheinander bringen mit dem, was ich gestern noch sagen wollte.
Ich stelle das mal unter dieses Motto:
Alles was man sagt muss wahr sein,
aber man muss nicht alles sagen, was wahr ist.
Und damit möchte ich noch einmal mehr meinen Willen zu Frieden zementieren. Allerdings bin und bleibe ich soweit Berliner, dass ich mein am vergangenen Wochenende erstelltes Konzept und zusammen gestellte Zahlen, Daten und Fakten behalte und nicht verwerfe. Ist es verständlich wenn ich sage, noch traue ich dem Frieden nicht zu 100%?
Das gute an allem war was ich daraus für mich mitnehmen und lernen konnte.
Nicht einmal die aufwühlenden Momente, nicht einmal mit hochgekochten Emotionen hat es mich nach einem Zigarillo verlangt, nicht mal meine Ersatzzigarillos, die bekannten Zahnstocher oder FFs waren nötig. Vor drei bis vier Monaten noch hätte ich das nicht für möglich gehalten.
Und auch nicht während konzentrierter und angestrengter Recherchearbeit, um mich selbst aber auch Argumente anderer zu prüfen, hatte ich je den Wunsch oder das Verlangen nach einem Zigarillo. Während solcher Arbeiten, während konzentrierter Arbeitsphasen am Computer pflegte ich wie ein Schlot zu rauchen. Diesmal nichts, es ging sauber und glatt ohne. Und mitnehmen konnte ich auch als Ergebnis meiner Arbeit, das Argumente anderer schlicht ... und nun sind wir dabei ...
[quote]unbeschwert, so völlig frei von der Leber weg [/quote]
gesagt, Schwachsinn waren, wie wir in Berlin sagen: Stuss, der Rheinländer würde sagen: Waddene Quatsch.
Schließlich die Situation auf dem Heimweg vom Konzert, die mich im Bruchteil einer Sekunde aus allem gehabten Konzertgenuss riss und zum Krisenmanager machte. Während des Situation hatte ich sowieso keine Chance, an einen Zigarillo zu denken. Zwei Stunden später, RTWs und NAWs waren fort, nur noch die den Unfall bearbeitenden Polizisten und andere Zeugen wie ich vor Ort, rauchten viele, und ein Polizist bot mir für meine, wie er sagte:
"Hier, für ihre sicherlich flatternden Nerven"
seine Zigarettenschachtel an, hielt mir eine hin. Ich dankte lächelnd, berief mich auf meine eigene Marke, griff in meine Tasche, holte mein altes Zigarillo-Etui aus der Tasche und nahm mir eine FF Kirsche. Dann erst erklärte ich dem Polizist, das ich seit einiger Zeit Ex-Raucher sei und bot ihm was aus meinem Etui an. Und ich hatte null Verlangen nach einer Zigarette, vor allem aber wollte ich nicht wie einige andere Raucher um mich herum riechen.
Früher wäre das undenkbar gewesen für mich. Nach einer überstandenen Krisensituation war der Griff zur Schachtel Routine, Reflex.
Der heutige Arztbesuch? Super, mit einem einfachen Wort. Flow-wert linkes wieder Bein 96% (nahezu Traumwert für mein Alter), rechts die meinem Alter entsprechenden 92%.
Das war mir eine kleine Belohnung wert, und die steht mittlerweile auf meinem Küchenfensterbrett, mein Rosmarin hat endlich Gesellschaft bekommen, ein Thymian. Frisch eingetopft in einem hübschen Terracottatopf steht er da nun und wartet morgen auf das erste Licht durch's Küchenfenster.
Es grüßt freundlichst, Daniel aus dem Plänterwald