Hallo, Socke,
bin grad selbst total von den Socken, daß ich das tatsächlich bis hierher geschafft habe. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das nie geglaubt. Die letzten Wochen waren echt nicht ohne, aber gestern war es dann vollbracht. Papa ist beerdigt und das Leben geht weiter.
Nur daß ich trotz der Medis nicht aus den Depris rauskomme, ist schon verwunderlich.
Es ist ja nicht mal so, daß ich traurig bin, nein, es geht mir eigentlich gut, solange ich nicht allein zu Hause bin. Ich muß gestehen, die Klamotten für die Beerdigung zu kaufen, somit sozusagen Shoppen zu gehen, hat mich voll ausgefüllt und ich hatte nicht einmal das Gefühl, das mich zu Hause überkommt.
Ich glaube, mein Unterbewußtsein ist momentan einfach nicht in der Lage, irgendwas an Arbeit zu verrichten, die zu Hause auf mich wartet. Sobald ich von irgendwo her auf dem Weg nach Hause bin, stellt sich dieses komische Panikgefühl wieder ein. Das werde ich einfach nicht los. Und heute ist sooooo herrliches Gartenwetter, daß ich draußen eigentlich sonst "Bäume ausgerissen habe".
Nächste Woche ist mein Urlaub um, aber irgendwie fühle ich mich nicht so richtig arbeitsfähig. Ich bin auf der Arbeit unkonzentriert und fahrig und das kann ich mir eigentlich nicht erlauben. Werde morgen meinen HA aufsuchen und mit ihm sprechen. Vielleicht gibt es auch ein neues Medikament. Aber eigentlich will ich von dem ganzen Zeugs weg. Könnte es ja weglassen, es geht auch mit nicht viel besser. Nur schlafen kann ich damit hervorragend.