Hallo ihr Lieben,
noch einmal kurz zu meinem Bild von einem Freund im Kontext mit dem Rauchen. In zahlreichen Therapieformen im Umfeld der Psychologie wird unterschieden von eigenen Anteilen und anderen Anteilen eines Selbst. So ist es in meinem Verständnis "nur" der Anteil eines Rauchers der sich als "Monster", als "Teufelchen" oder als "Männchen auf der Schulter" outet - wie auch immer man es benennen möchte. Es ist aber immer ein eigener Anteil, der zu mir gehört. Es gibt aber auch den anderen Anteil und da ist das Unbekannte, die Sucht, der chemische Prozeß. Ihn zu überwinden ist die eigentliche wirkliche Herausforderung. Aber auch kein "Monster", einfach nur Chemie.
Eine weitere Annahme ist es, dass wir als Menschen erst einmal ohne igendeine schlechte oder schädliche "Software" auf die Welt kommen. Alles was uns zu dem werden läßt die wir sind, sind Erlebnisse und daraus entstehende Glaubenssätze. Wenn ich persönlich einen Anteil von mir folglich als Monster betrachte, so bin ich ein Monster - zumindest zu einem Teil. Da ich aber kein Monster sein möchte (auch nicht teilweise) empfinde ich den Begriff Freund als treffender. Treffender auch gerade dann, wenn man einfach mal bedenkt, dass man ja schließlich mit dem Rauchen angefangen hat und es dafür auch einen guten Gund gab. Bei mir war es damals Langeweile und Einsamkeit. Mein innerer Freund sagte mir damals: "Versuch es doch mal, dann bist Du Mitglied in dieser starken Gemeinschaft". Er hat mich schon damals angelogen, ja, aber er meinte es gut. Genauso ging es all die Jahre weiter: "Du brauchst jetzt eine Zigarette weil...", "jetzt ist eine Pause notwendig...", "wenn Du jetzt eine rauchst, geht es dir wieder besser und du kannst entspannter an das Problem herangehen..." - das sind doch im Grunde alles erst einmal nur gut gemeinte Ratschläge - ohne schlechte Hintergedabken. Es ist kein Monster das mir schaden möchte, kein Teufel der mich verführen möchte. So in diesem Sinn ist es gemeint, wenn ich von einem Freund schreibe. Einen Freund kann ich nur versuchen zu überzeugen und mit mir zu sein. Ein Monster muss ich bekämpfen. Da hab ich doch überhaupt keine Lust drauf.
@ Angelika, mit dem was Du schreibst, dass, wenn der Nikotinspiegel sinkt es die ersten Entzugssymptome waren, die uns so manche Situation als schlimmer haben wahrnehmen lassen, als sie wirklich war - und die Zigarette hat dann wieder eine realistische Wahrnehmung hergestellt, dass hast Du sehr gut ausgedrückt. Aber ist es nicht faktisch nicht eher so: Ich inhaliere den Rauch, es findet ein chemischer Prozeß statt und es entsteht eine Entspannung. Dies im Kontext mit einem Problem erkennt mein Freund und deknt sich: "Das tut meinem Menschen aber gut", und wenn wieder einmal eine ähnliche Situation ansteht, dann rät mir mein Freund dazu doch wieder einmal eine zu rauchen. Er meint es gut, aber ich weiß es jetzt aber besser.
Nun, es ist mein Weg. Ich habe in den vergangenen drei Monaten viel in diesem Forum gelesen und es war nicht eine Geschichte dabei, die sich mit einer anderen deckte. Es ist ein sehr individueller Weg, so unterschiedlich und individuell jeder einzelne von uns ist.
@ Sabine: Ja, meine Liebste raucht auch. Sie informiert sich bei mir, diskutiert mit mir und ist mir eine grosse Hilfe.
@ Uli: Danke für Deine Wünsche, ja heute Mittag schrieb ich noch von einem Monster, (aus Vickys thread) heute Abend bin ich schon bei einem Freund gelandet. Es ist ja schon einiges passiert. :D
Alles Liebe,
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