Einige Gedanken...
Mir fehlt mein Gemeindeleben, mir fehlen die gemeinsamen Gottesdienste, die Umarmungen, das gemeinsame Singen und Beten. Und ich wollte doch in den Gospelchor...
Gut, dass ich nicht alles auf einmal angegangen bin zu Rentenbeginn.
Weder bin ich zum Wintersemester in den Französischkurs eingestiegen, noch in den Chor, noch in einen Mini-Job: irgendwie habe ich gedacht: ich komme erst mal in Ruhe in der Rente an.
Wie gut, von heute aus betrachtet!
Und ich hatte die ganze Zeit im Gespür, auch ohne Corona, dass ich dachte: es wird dir nichts anderes übrigbleiben, als dich mehr in die Technik-Welt einzuarbeiten, du bist zu jung, das an dir vorbeiziehen zu lassen...
Das war v o r Corona.
Jetzt haben mich die Videokonferenzen eingeholt: die Einarbeitung in die virtuelle Welt erfolgt im Schweinsgalopp...
Dank der hartnäckigen Anstrengungen des Mannes einer Freundin habe ich mich nach und nach schon vorher auf technische Neuerungen eingelassen: ein Smartphone...dann ein neueres Smartphone wegen Speicherplatz...
Noch immer spüre ich einen Widerstand dagegen, finde es enorm anstrengend...und doch, will ich weiterhin aktiv am Leben teilnehmen und selbständig bleiben, muss ich mich darauf einlassen...
Corona hat uns digital einen Riesensprung vorwärtsgebracht.
Und doch hoffe ich, dass auch in der Allgemeinheit ein Gespür dafür aufkommt, wie wichtig persönliche Kontakte sind. Vielleicht legt auch die Jugend zukünftig mal das Smartphone auf Seite, wenn das Kleinkind Aufmerksamkeit braucht, im Restaurant, im Gespräch mit anderen Menschen, das würde ich mir wünschen.
Was kann ich sonst noch tun: niemand verbietet mir, in der Küche laut mit dem Radio mitzusingen: ich habe mehr Ruhe, auch für "anstrengende" Mitmenschen per Telefon oder W.A. ein paar verständnisvolle Gedanken und Worte aufzubringen, mehr auf den anderen einzugehen. Das ist schön.
So vertiefen sich Kontakte; eine Freundin, die ich im vergangenen Jahr beim Atemseminar in Berlin kennengelernt habe, meinte neulich: wenn das alles vorbei ist, treffen wir uns, entweder in Berlin oder bei dir...
Und gut, dass ich alle Rentenregelungen rechtzeitig angegangen bin, sodass Reste, die noch ausstehen, problemlos später erfolgen können.
[b]Charlie Chaplin[/b] meinte in Bezug auf Selbstliebe:
[i]Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem,
das mich immer wieder hinunterzog:
weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das gesunden Egoismus,
aber heute weiß ich,
das ist Selbstliebe.
[/i]
Dem kann ich mich nur anschließen meint :butterfly:Claudia:butterfly: